In dieser Reihe möchte ich euch als neuen Autorentipp gängige Fehler vorstellen, die ich im Lektorat immer wieder finde und die häufig Diskussion in Schreib- und Lektoratsgruppen sind.
Es tut mir Leid.
Viele Autoren berufen sich darauf, dass sich manche (falschen) Begriffe umgangssprachlich etabliert haben und die Leute das deshalb auch verstehen. Das stimmt, aber als AutorIn haben wir, finde ich, die Pflicht (!), die Deutsche Sprache zu erhalten und weder Dumm-Deutsch noch Denglisch aus Unwissenheit oder (schlimmer!) Bequemlichkeit salonfähig zu machen.
Die Deutsche Sprache ist schwierig, aber es gibt auch genug simple Möglichkeiten, sein Wissen aufzufrischen oder bei Unsicherheiten nachzuschlagen, was laut Duden korrekt ist. Und, ja, der Duden ist nun einmal das Standardwerk für die Deutsche Sprache. Auch wenn es manchen nicht gefällt, muss man sich als jemand, der mit Texten und Sprache Geld verdienen möchte, danach richten. Natürlich schleichen sich dennoch auch mal Fehler ein, aber als LektorIn erkennt man sehr schnell, ob der Schreiberling der Deutschen Sprache und Grammatik mächtig ist - oder sich zumindest die Mühe gemacht hat, so zu wirken.
Weitere beliebte Fehler findest Du hier: https://sandraflorean-autorin.blogspot.com/2019/09/autorentipp-haufige-fehler-aus-dem.html
Brauchst Du Hilfe bei Deinem Text? Dann melde Dich. Ich biete neben meinem Lektoratsservice auch Korrektorat und Unterstützung beim Schreiben an.
Es tut mir Leid.
Korrekt ist: Es tut mir leid.
Es kommt von leidtun, das ist ein Verb und wird klein geschrieben. Immer!
Aber: Ein Leid antun. Hier ist es ein Nomen, deshalb groß.
scheinbar und anscheinend
sind zwei verschiedene Dinge. Anscheinend meint, dass es etwas so ist, wie es scheint. Wohingegen scheinbar sagt, dass etwas nur dem Schein nach, nicht aber in Wirklichkeit so ist.
umso - umso
Diese Kombination gibt es nicht und ist grundlegend falsch.
Die beiden Wörtchen je/desto bzw umso treten gemeinsam auf und zeigen zwei Parameter (Umstände) an, die sich abhängig voneinander verändern. Die beiden Eigenschaften, die sich verändern, werden deshalb in den Komparativ gesetzt.
Die beiden Wörtchen je/desto bzw umso treten gemeinsam auf und zeigen zwei Parameter (Umstände) an, die sich abhängig voneinander verändern. Die beiden Eigenschaften, die sich verändern, werden deshalb in den Komparativ gesetzt.
Deshalb ergibt die häufig falsch genutzte Konstellation umso/umso keinen Sinn, da sie nichts aussagt.
Komma bei Vergleichen mit wie und als
Bei Vergleichen wird nur ein Komma gesetzt, wenn ein ganzer Satz folgt.
Beispiel:
Er ist ebenso weit gelaufen wie sie. = klassischer Vergleich, kein Komma, weil: Kein Komma ohne Not!
Er war größer, als sie war. = immer noch Vergleich, aber es folgt ein ganzer Satz.
Merke: Wenn nach als und wie noch ein Verb folgt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch ein Komma gesetzt wird.
Merke: Wenn nach als und wie noch ein Verb folgt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch ein Komma gesetzt wird.
Als und wie sind übrigens nicht beliebig austauschbar!
Mit ALS weist man auf eine Unterschiedlichkeit hin.
Mit WIE vergleicht man etwas und drückt damit eine Gleichheit aus.
"Er ist größer wie sie" ist also falsch, selbst wenn es umgangssprachlich häufig genutzt wird.
Niemand oder keiner?
Mit "niemand" wird das Indefinitpronomen "jemand" negiert.:
- Ist jemand dort? Nein, niemand ist dort.
- Sieht du jemanden? Nein, ich sehe niemanden.
Mit "kein/keiner" wird das Indefinitpronomen (Neutrum) "ein/einer" negiert.
- Ist ein Arzt hier? Nein, hier ist keiner.
- Hier sind schöne Äpfel. Nimmst du einen? Nein, ich nehme keinen.
Als Faustregel kannst Du Dir merken:
- Ist jemand dort? Nein, niemand ist dort.
- Sieht du jemanden? Nein, ich sehe niemanden.
Mit "kein/keiner" wird das Indefinitpronomen (Neutrum) "ein/einer" negiert.
- Ist ein Arzt hier? Nein, hier ist keiner.
- Hier sind schöne Äpfel. Nimmst du einen? Nein, ich nehme keinen.
Als Faustregel kannst Du Dir merken:
Niemand steht immer allein. -> Du kannst niemandem trauen.
Keine/keiner wird oft im Zusammenhang mit Personen, Dingen etc verwendet. -> Du kannst keinem Arzt trauen.
Viele Autoren berufen sich darauf, dass sich manche (falschen) Begriffe umgangssprachlich etabliert haben und die Leute das deshalb auch verstehen. Das stimmt, aber als AutorIn haben wir, finde ich, die Pflicht (!), die Deutsche Sprache zu erhalten und weder Dumm-Deutsch noch Denglisch aus Unwissenheit oder (schlimmer!) Bequemlichkeit salonfähig zu machen.
Die Deutsche Sprache ist schwierig, aber es gibt auch genug simple Möglichkeiten, sein Wissen aufzufrischen oder bei Unsicherheiten nachzuschlagen, was laut Duden korrekt ist. Und, ja, der Duden ist nun einmal das Standardwerk für die Deutsche Sprache. Auch wenn es manchen nicht gefällt, muss man sich als jemand, der mit Texten und Sprache Geld verdienen möchte, danach richten. Natürlich schleichen sich dennoch auch mal Fehler ein, aber als LektorIn erkennt man sehr schnell, ob der Schreiberling der Deutschen Sprache und Grammatik mächtig ist - oder sich zumindest die Mühe gemacht hat, so zu wirken.
Weitere beliebte Fehler findest Du hier: https://sandraflorean-autorin.blogspot.com/2019/09/autorentipp-haufige-fehler-aus-dem.html
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