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Was Blogger wollen

Ergänzend zu 3 Dinge, die Du bei Bloggeranfragen berücksichtigen solltest habe ich eine Umfrage gestartet und Blogger um ihre Meinungen und Erfahrungen gebeten. Hier kommen zusammengefasst die Antworten zu "Was Blogger wollen"

Teilgenommen haben 19 Blogger, die im Schnitt 1-8 Jahre ihren Blog betreiben und zwischen 200 und über 1.000 Follower haben. Der Schwerpunkt lag bei Fantasy. Alle bekommen regelmäßig Anfragen von Autoren und Verlagen.


Worin sich alle einige waren
Die Chemie muss stimmen. Wenn der Autor/Verlag mit seiner Anfrage sympathisch rüberkommt, sind die meisten geneigt, zumindest einen weiteren Blick auf das zu bewerbende Buch zu werfen. Natürlich nur, sofern das Genre passt.
Das bestätigt also meine Empfehlung: Hände weg von Massenemails! Schau Dir den Blog genau an, ehe Du eine Anfrage rausschickst, und gib Dir Mühe, einen gemeinsamen Nenner zu finden, auf den Du Dich bei Deiner Anfrage beziehen kannst.
Wenn es dann zu einer Zusammenarbeit kommt, 
wünschen sich viele Blogger folgendes:
  •  mehr Interaktion vor, während und nach der Rezension/Aktion
Viele Verlags- und Team-Blogger wünschen sich tatsächlich, mehr in das Alltagsgeschehen einbezogen, anstatt nur mit einer Bitte nach einer Rezension kontaktiert zu werden. Schön fand ich die Formulierung, dass Blogger keine "Lese-/Rezensionsmaschinen" sind. Dennoch wünschen sich viele eine längerfristige Zusammenarbeit. Das freut mich zwar, aber ich frage mich natürlich, wie man diese Blogger "bei der Stange hält". Ich habe seit meinem Debüt 2014 ein festes Bloggerteam, aber mittlerweile den Eindruck, sie immer schwerer mobilisieren zu können. Nun entwickeln wir alle uns natürlich weiter, Lebensumstände ändern sich und dadurch wird die Zeit knapper. Und dann ist die Frage, wenn man 2, 3 oder mehr Veröffentlichungen im Jahr hat, wollen die Blogger tatsächlich über jede berichten oder wird es dann zu viel von diesem einen Autor? Vielleicht habt ihr Leser eine Meinung dazu und teilt sie uns mit?
  •  Ehrlichkeit und Akzeptanz anderer Meinungen
Das hatte ich schon in meinem Beitrag oben schon erwähnt und finde es auch sehr wichtig. Du als Autorin/Autor/Verlag wolltest eine Meinung (nichts anderes ist eine Rezension) zu Deinem Buch haben und musst dann auch damit leben. Punkt. Bedanke Dich, aber diskutiere nicht. Niemals.
  •  mehr Dankbarkeit und Wertschätzung
Nicht zwangsläufig in Form von (Buch-)Geschenken, sondern auch über nette Kommentare, eine Nachricht mit einer kleinen Danksagung, Teilen des Beitrags etc. freuen sich die Blogger.
Ich persönlich finde es selbstverständlich, dass ich Rezensionen kommentiere/like und gegebenenfalls sogar teile und bemühe mich, den Blog im Anschluss im Auge zu behalten. Natürlich kann ich (und das gilt ebenso für andere Autoren und Verlage) nicht jeden Tag alle Blogs abklappern, aber ab und zu nehme ich mir die Zeit dafür und hoffe, dass das auch gesehen wird. So oder so: Ein Dankeschön muss drin sein. Vor allem, wenn man den Rezi-Link zugeschickt bekommt. Leider wird häufig einzig auf Markierungen auf Facebook/Instagram und Co gesetzt. Die gehen allerdings unter, wenn man nicht jeden Tag online sein und danach suchen kann. Deshalb eine Bitte an alle Rezensenten: Schickt euren Beleglink doch direkt an den Autor/Verlag. Eine Email-Adresse sollte euch ja vom Zusenden des Rezi-Exemplars vorliegen. Das macht es uns einfacher, euch auch zu sehen und darauf reagieren zu können.
  • direktes Feedback auf Kritikpunkte in der Rezension
Dazu muss ich sagen: Das fällt für mich schon in den Bereich Diskutieren und das würde ich in öffentlichen Kommentaren nie machen. Manchmal schreiben mich Blogger direkt an und erzählen mir, ihre Rezension wäre geschrieben, sie hätten da nur noch ein, zwei Kritikpunkte/Verständnisfragen/Unsicherheiten. Über solche Nachrichten freue ich mich, weil es immer schön ist, wenn sich andere Leute intensiv mit meinen Büchern beschäftigen. Und ich beantworte sie auch gern. Aber öffentlich nicht. Das sieht schnell nach Rechtfertigung aus und, ehrlich gesagt, ist das Buch ja geschrieben und grundlegende Dinge werden im Nachhinein auch nicht mehr geändert. Deshalb empfehle ich euch Bloggern an dieser Stelle, so etwas per Direktnachricht/Mail/etc weiterzugeben.

Noch etwas hat meine Umfrage ergeben, 
das mich nachdenklich stimmt.
Betreiberinnen kleinerer Blogs fühlen sich oftmals benachteiligt oder sogar herabgewürdigt, was ich schon ziemlich unverschämt finde. Natürlich haben Autoren und Verlage auch nichts zu verschenken und setzen deshalb häufig lieber auf die Kontakte, von deren Zuverlässigkeit sie sich haben überzeugen können oder die allein aufgrund ihrer Größe vielversprechender wirken. Dennoch sollte man bei einer Absage der Bloggerin nicht ein Gefühl der Herabwürdigung geben.

Deshalb hier ein kleiner Aufruf:
Hast Du einen kleinen oder ganz jungen Blog und Lust auf eine Zusammenarbeit mit Autoren und Verlagen? Dann poste doch in den Kommentaren Deinen Bloglink und gern Dein bevorzugtes Genre. Es gibt bestimmt einen Autor oder Verlag da draußen, die sich über diese Möglichkeit freut und sie ergreift.


Zum Thema "Wertschätzung" hat Monika von Süchtig nach Büchern übrigens vor einiger Zeit einen interessanten Beitrag verfasst, den ihr hier nachlesen könnt: https://suechtignachbuechern.de/2019/04/von-fehlender-wertschaetzung/

Kommentare

  1. Ein echt toller Beitrag und ich als Bloggerin kann das unterstützen. Ich arbeite sehr gern langfristig mit Autoren und Verlagen zusammen und ich habe rein gar nichts dagegen, jedes Buch zu begleiten und zu unterstützen. Nur wächst man ja auch und hat somit vielleicht gerade zu dem Zeitpunkt mehrere Rezensionsexemplar oder Veranstaltungen. Denn leider sind gewisse Zeiträume sehr beliebt für neue Veröffentlichung vor Buchmessen oder speziellen Feiertagen. Da ist es dann etwas schwierig auch den "alten Hasen" noch abzudecken, obwohl man so gern möchte. 💕

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