Auch wenn das Cover das nicht unbedingt erahnen lässt, betreten wir mit Mario H. Steinmetz´ "Hell´s Abyss 666" den Bereich des Horros. Wie sehen eure Nerven aus? Sind sie zu schwach - oder mögt ihr es durchaus blutig und facettenreich, wie das Horrorgenre laut Steinmetz ist?
Was ich überhaupt nicht leiden kann? Verbohrtheit,
Intoleranz und Hass auf das Fremde machen mich wütend. Ausbeutung finde ich
unerträglich. Die Wohlstandsletargie unseres Mittelstandes finde ich abstoßend.
Viele Dank, lieber Mario, für das schöne Interview. Wer sich also gern gruselt, sollte hier unbedingt reinlesen!
Buchtitel
Hells Abyss 1 - 666
Genre/Zielgruppe
Horror / Gothic / ab 18
Deine
Geschichte in wenigen Sätzen
Lucys Band Hells Abyss hat es endlich geschafft.
Der erste große Auftritt und das auch noch im Archeron, dem angesagtesten
Gothic-Club der New-Yorker Undergroundszene.
Nach dem Auftritt erwacht Lucy in einem schmutzigen
Hotelzimmer und hat keine Ahnung, wie sie dorthin gekommen ist. Was sie in dem
fremden Zimmer vorfindet, wirft sie aus der Bahn. Doch es bleibt nicht bei
diesem einen Blackout. Immer öfter fehlt ihr die Erinnerung, findet sie sich in
einem Strudel aus Gewalt, Blut und Demütigung wieder, der sie in eine
grauenvolle Realität jenseits des menschlichen Verstands hinabzieht, eng
verbunden mit dem Tod scheinbar unbeteiligter Menschen. Als sie realisiert, das
sie von bösen Mächten kontrolliert wird, ist es längst zu spät, um
auszusteigen.
Anhand des
Covers hätte ich nicht auf einen Horrorroman getippt, allerdings steht
"Nichts für schwache Nerven" bei amazon in der Beschreibung. Auch
sonst scheinst Du dem Genre sehr zugeneigt. Warum gerade Horror?
Horror bedeutet für mich, Türen in andere
Dimensionen aufzustoßen, um die tiefsten und dunkelsten Abgründe zu erforschen.
Was in unserer von Regeln und Grenzen geprägten Welt nicht möglich ist,
erschaffe ich in meinen Büchern.
Horror ist zudem extrem facettenreich. Da kann es
Blutig und Schmierig zugehen, aber auch Mystisch und subtil.
Wenn du dich auf meine Figuren wie z.B. Lucy
einlässt, erscheinen die auf den ersten Blick böse und abstoßend. Aber geht man
tiefer, erkennt man die Tragik hinter der Figur und das macht sie schon fast
wieder sympathisch. Das Böse ist verführerisch, einlullend, unerbittlich. Dazu
kommt noch eine gehörige Portion Faszination am Vergänglichen.
Kann man
sich auch als Nicht-Horror-Fan an Deine Bücher wagen?
Gute Frage. Natürlich muss man die Szenen ab
können, in denen Blut spritzt und Gekröse durch die Gegend fliegt. Da gehe ich
mit meinen Beschreibungen auch ganz gerne in die Tiefe, werde Bildhaft.
Allerdings ist dies alles in einem manchmal sehr komplexen Plot verpackt. Die
Ekelsachen sind eben nur „Trägermaterial“, um die Storys abzurunden.
Mein Rat: einfach ausprobieren und feststellen, wo
die eigene Grenze verläuft.
Hast Du eine
Lieblingsstelle?
666 besteht nur aus Lieblingsstellen. Eine
herausragende ist für mich jedoch die Szene nach dem Auftritt der Band Hells
Abyss, als Lucy nackt in einem ihr unbekannten Hotelzimmer aufwacht und
versucht, sich an die letzten Stunden zu erinnern. Ihr erster Blackout und der
hat es in sich. Diese Szene prägt Lucy wie keine andere.
Warum ist sie hier, warum liegt sie nackt in eine Hotelbett, wem gehören die Klamotten auf dem Boden … und dann, die bittere, brutale Erkenntnis, anschließend die kopflose Flucht und etwas später die harte Erinnerung.
Für mich ist das der ultimative Einstieg in den Strudel, der Lucy immer weiter nach unten zieht.
Magst Du uns
ein bisschen mehr über Dich persönlich erzählen? Was machst Du neben dem
Schreiben? Was sind Deine Hobbys? Was treibt Dich an? Was kannst Du überhaupt
nicht leiden? Womit kann man Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern?
Abgesehen von meinem Brot-Job als Programmierer,
der es mir auf langen Reisen ermöglicht, genug Zeit zum Schreiben zu finden?
Ich besitze einen Quarter Horse Wallach, mit dem
ich so oft es geht in den Wäldern verschwinde, um den Kopf frei zu bekommen.
Weiter bin ich schon viele Jahre in der
Reenactmentszene mit einer Lagergruppe unterwegs, Schwerpunkt das
Hochmittelalter des 13.Jahrhunderts, Darstellung eines Sergeanten/Fußsoldaten.
Hier sind es vor allem die Recherchen, die mir Spaß machen und oft die Augen
öffnen.
Und wenn ganz viel Zeit bleibt, leite ich des Abend
die ein oder andere Paper&Pen Runde, gepaart mit leckerem Essen eine
wunderbare Sache.
Für mich ist es wichtig, weiter zu denken, mich in
Begebenheiten hineinzuversetzen und so Inspiration zu finden. Gerade auf meinen
Reisen für meinen Job lerne ich Land und Leute aus einer Perspektive kennen, die dem Urlauber
verschlossen bleibt. So habe ich z.B. fast alle Handlungsorte von 666 und The
Wild Hunt selbst besucht und mich von der örtlichen Authentizität leiten
lassen.

Am ehesten zaubert mir meine kleine Tochter ein
Lächeln ins Gesicht.
Hast Du ein
Lebensmotto?
Immer nach vorne und nie auf die Knie … hört sich
martialisch an, bringt es aber gut auf den Punkt. Aufgeben ist eben keine
Option.
Wie bist Du
zum Papierverzierer Verlag gekommen?
Ursprünglich war Hells Abyss für einen anderen
Verlag bestimmt, denen war das Buch allerdings zu hart. Umschreiben kam für
mich nicht in Frage, da die Story zu sehr darunter gelitten hätte und Lucy
dadurch unglaubwürdig geworden wäre.
Der Verlag war so nett, den Papierverzierern das
Manuskript zu überlassen und so kam eins zum anderen. Besser hätte es nicht
kommen können, denn ich fühle mich bei dem Papierverzierer Verlag mehr als gut
ausgehoben.
![]() |
Mario M. Steinmetz zusammen mit Sandra Baumgärtner |
Wie ich
gelesen habe, präsentierst Du Dich und Deine Bücher viel auf Fantasyveranstaltungen
u.a. Viele Autoren scheuen vor
öffentlichen Auftritten und Lesungen zurück. Was empfiehlst Du denen?
Grundsätzlich ist es sehr schwer, im Bereich Horror
einen Lesungsort zu finden. Oft lese ich in kleinen Kneipen direkt an der Theke
und unterhalte mich hinterher mit den Besuchern. Einmal habe ich auf einem
Schützenpanzer gelesen, dann wieder auf einem Mittelalterlager. Mal vor einem
Zuhörer, mal wie auf der RPC vor einem fast vollen Saal. Und, natürlich, auch
schon vergebens vor leeren Stühlen.
Am schwierigsten ist der Anfang, die ersten Sätze.
Hat man die gepackt, läuft es fast von selbst.
Mein Rat?
Sucht euch einen Leseabschnitt aus, der Spannend
ist, aber nicht zu viel von der Story verrät. Erzählt vor dem Beginn etwas über
euch, zur Story, was die Intension war, gerade dieses Buch zu schreiben.
Steht auf und geht beim Lesen auf die Zuhörer zu,
seht sie an, bindet sie ein, werdet laut, wenn es die Charaktere tun und leise,
wenn sich die Szene beruhigt. Werdet emotional ...
Was kann man
noch von Dir lesen oder was wird man demnächst von Dir lesen können?
Vor Hells Abyss habe ich die Trilogie Totes Land
veröffentlicht. Ein dystopisches Roadmovie quer durch Deutschland mit einem
sehr außergewöhnlichen Ende. Dazu schreibe ich als Ergänzung aktuell das
Spielbuch Totes Land – Death Asylum für den Mantikore Verlag, in dem die werten
Leser/innen ihre ganz eigenen Erfahrungen machen können.
Bei den Papierverzierern ist dieses Jahr The Wild
Hunt erschienen. Die Geschichte entführt die Leser in die düsteren Sümpfe
Louisianas, in denen nicht alles so ist, wie es anfangs scheint.
Und ich werde dieses Jahr noch Hells Abyss 2 –
Abaddon bei den Papierverzierern abgeben, um Lucys Leidensweg fortzuführen. Das
wird ne ziemlich harte Nummer.
Autorenseite,
Blog, Facebook, Amazon, Lovelybooks o.ä.
Autorenseite: http://www.mhsteinmetz.de
Facebook: https://www.facebook.com/M.H.Steinmetz/
Lovelybooks:
http://www.lovelybooks.de/autor/M.H.-Steinmetz/
Instagram: M.H.SteinmetzViele Dank, lieber Mario, für das schöne Interview. Wer sich also gern gruselt, sollte hier unbedingt reinlesen!
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