Heute kommen wir zu einem Buchtipp der etwas anderen Art. Joachim Sohns Buch sieht auf den ersten Blick wie ein Kinderbuch aus, aber das täuscht. Mit diesem Buchtipp bin ich selbst auf ein neues Genre gestoßen, das ich so noch nicht kannte: Fairy Fantasy. Was genau sich dahinter verbirgt, erfahrt ihr hier:
Buchtitel
Buchtitel
Sunnie &
Polli – Im Land der Monate
Genre/Zielgruppe
Animal
Fantasy / Fairy Fantasy.
Zielgruppe:
Freunde des philosophischen Humors
Deine Geschichte in wenigen Sätzen
Die tapferen
Kater Sunnie und Polli sind Meisterdetektive. Von den Monaten erhalten sie
einen neuen Auftrag: Sie sollen den spurlos verschwundenen Juni wiederfinden,
bevor das Zeitengefüge auseinanderbricht. Mit ihren höchst ungewöhnlichen und
auf Katzenbedürfnisse zugeschnittenen Ermittlungsmethoden ermitteln sie glatt
am Problem vorbei. Aber da ist Mai, die unsterblich in Juni verliebt ist.
Während Sunnie und Polli eine Menge Unsinn im Land der Monate treiben und so
manchen zur Verzweiflung bringen, macht sich Mai auf den Weg, hinter das
Geheimnis von Junis Verschwinden zu kommen und muss eine böse Überraschung
erleben.
Dein Roman wirkt auf den ersten Blick wie
ein Kinderbuch - ist er aber nicht, oder?
Nein, aber
es soll Junggebliebene ansprechen. Ich bin mit Tom und Jerry großgeworden, mit
Bugs Bunny und Duffy Duck, mit Stan & Olli und Harold Lloyd, mit Cap und
Capper und Bernhard und Bianca, mit Monthy Python und Per Anhalter durch die
Galaxis, mit Käpt’n Blaubär und den Muppets. Mich haben die Filme, die Figuren
und der tiefsinnige Nonsens fasziniert und ich fühle mich bis heute nicht zu
alt dafür. Mein erster Animal Fantasy Roman, Keldris und Kandia ist eigentlich
ein Drama, es spielt in einer sehr unwirtlichen Zeit, in dem es um den Kampf
der Evolution geht, um Liebe, Tod und Verlustangst. Die Hauptdarsteller aber
sind Nagetiere. Vorbilder dafür sind Geschichten wie Watership Down oder Mrs.
Brisby und das Geheimnis von Nimh. Diese Geschichten leben davon, dass sie eine
ernsthafte Botschaft in fantastischen Bildern und mit Charakteren erzählen, die
man sofort ins Herz schließt. Vielleicht weil sie so zum Knuddeln sind. Für
mich ist es einfacher, auch tiefgrü ndigere Themen in das Gewand von Tierdarstellern
zu packen. So sind wahrscheinlich auch Fabeln entstanden. Weil sie für Jung und
Alt funktionieren. Kinder lieben Tiere und bekommen die Botschaft damit umsonst
mitgeliefert. Je älter man wird, umso mehr versteht man dann aber, was der
Autor seinen Lesern sagen wollte.
Sunnie und
Polli ist aber weitaus lustiger. Neben dem Thema Zeit, was in der Geschichte
natürlich eine Hauptrolle spielt, geht es mir darin vor allem um die
Wahrnehmung. Wie die Welt aus der jeweiligen Sicht der handelnden Personen
gesehen und beschrieben wird. Und bei Katzen, die sich hauptsächlich für gutes
Essen und möglichst viele Pausen interessieren und den Monaten, die alle
unterschiedliche Ziele verfolgen und nicht selten aneinander vorbeireden,
prallen da Welten aufeinander, die für einige absurde und komische Situationen
sorgen. Zum Glück gibt es aber den dreizehnten Monat namens Wiedehopf Stein,
der am Ende alles aufklärt.
Schon die Kapitelüberschriften lassen mich
stutzen und wirken sehr experimentell. Was ist sonst noch das Besondere an
"Sunnie und Polli"? Warum sollte ein Leser ausgerechnet Dein Buch
kaufen?
Weil er sich
auf eine sehr ungewöhnliche Reise begeben wird, die ihn am Schluss bereichern
wird. Vor allem was die Kenntnis über das Verhalten von Katzen angeht. Das sich
übrigens sehr gut auf uns Menschen übertragen lässt.
Animationen/Trickfilme u.ä. haben es Dir
offenbar angetan. Warum? Was fasziniert Dich so daran, Tieren und selbst
Monaten eine Stimme - und eine Persönlichkeit - zu geben?
Ja,
Trickfilme faszinieren mich seit meiner Kindheit und seit meiner Kindheit
wollte ich auch immer ‚was mit Trickfilm‘ machen. Ich habe sehr früh
angefangen, tierische Charaktere zu entwerfen, die ersten waren zwei Hunde
namens Schnacki und Backi (oh nein, wie peinlich), deren Geschichte ich in
Comicstrips aufgezeichnet habe. Darauf folgte die Geschichte von Candy und
Chris, aus der später Keldris und Kandia wurden. Als Jugendlicher habe ich eine
Mischung aus Comic und Storyboard mit den beiden gezeichnet, die satte 2000 Panels
stark war. Da das aber alles keine Kunst war und insofern nicht für ein
Kunststudium genügt hat, habe ich erst mal Germanistik, Romanistik und
Filmwissenschaften studiert. Kurz vor Ende meines Studiums ergab es sich aber
in den Semesterferien, weil ich nebenher immer wieder illustriert und
gezeichnet bzw. einen Puppentrickfilm gemacht hatte, dass ich in Babelsberg,
ich wohnte da schon in Berlin, bei einem Trickfilmprojekt für’s ZDF mitarbeiten
konnte. Danach hatte ich Blut geleckt. Statt das Studium abzuschließen, ja ich
weiß …, bin ich dann zur animation school nach Hamburg gegangen und habe zumindest
dort erfolgreich abgeschlossen. Danach folgen 7 Jahre freiberufliches Schaffen
bei verschiedenen deutschen Trickfilmproduktionen, unter anderem für Werner und
Käpt’n Blaubär. Zudem habe ich die Insert-Figuren Junior, Jane und Jaz für Junior-TV von
Sat1 entworfen. Mittlerweile arbeite ich in einer Werbeagentur als Animation
Director. Parallel zu meiner Arbeit habe ich dann angefangen, meine Geschichten
aufzuschreiben. Mein großes Ziel war es natürlich immer, diese Geschichten als
Trickfilm zu sehen, daran arbeite ich nach wie vor sehr hart. Ich weiß nicht,
warum mich die Trickfilmwelt und vor allem Trickfilme mit anthropomorphen
Protagonisten so faszinieren. Ich kann nur sagen, Zootopia zum Beispiel hat
mich wieder mal vollkommen umgehauen. Ich engagiere mich auch schon seit Jahren
im Tierschutz und lebe zu 90 % tierproduktfrei. Ich glaube, wenn Tiere wirklich
sprechen könnten, sähe die Welt anders aus. Vielleicht versuche ich das mit
meinen Geschichten zu vermitteln.
Magst Du uns ein bisschen mehr über Dich
persönlich erzählen? Was machst Du neben dem Schreiben? Was sind Deine Hobbys?
Was treibt Dich an? Was kannst Du überhaupt nicht leiden? Womit kann man Dir
ein Lächeln ins Gesicht zaubern?
Ich habe zum
Glück ein Stück weit immer das gemacht, was mich auch interessiert, also
Sprachen, Philosophie, Trickfilm, Werbung, Grafik, Lesen und Schreiben,
Tierschutz und Kochen. Insofern habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und
umgekehrt. Was mich antreibt ist, dass ich meine Ziele noch nicht erreicht
habe.
Was ich gar
nicht leiden kann ist, Warten zu müssen, vor allem, wenn ich die Wartezeit
nicht kreativ nutzen kann. Dann ist es für mich verschwendete Lebenszeit.
Vielleicht sollte ich aber auch lernen, mich ab und an in Geduld zu üben und
Pausen einfach mal zu genießen.
Und womit
kann man mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern? Hm, so spontan fällt mir da nur
eins ein: Catcontent!
Hast Du ein Lebensmotto?
Ein
Lieblingszitat. Erkenntnisphilosophisch ordne ich mich bei den Konstruktivisten
ein. Ein Vertreter dieser Philosophie, ein chilenischer Biologe, der über die
Biologie der Realität geschrieben hat formulierte folgenden Satz: „Alles, was
gesagt wird, wird von einem Beobachter gesagt“
Dieses Zitat
steht auch am Anfang und am Ende von ‚Keldris und Kandia“
Wie bist Du an den Papierverzierer Verlag
gekommen? Hast Du viele Verlage angeschrieben?
Ich habe für
Sunnie und Polli einige Publikumsverlage angeschrieben, die auch Fantasy- und
Jugendliteratur im Programm haben. Da warte ich heute noch auf Antwort.
Über
facebook hatte ich Alfons Theodor Seeboth mein Exposée zu Sunnie und Polli gezeigt. Er meinte, das passe nicht so gut zu
seinem Wölfchen Verlag, aber er kenne da jemanden, dem die verrückten Kater
gefallen könnten. Und das war Schemajah mit seinem damals noch recht jungen
papierverzierer Verlag. Er las den ersten Satz und ein paar Zeilen aus Flucht
von Fanfasl, dem zweiten Kapitel und ihm gefiel sofort die Walter Moers’sche
Sprache. So kam es, dass die Meisterdetektive ihr Verlagszuhause fanden.
Wie gehst Du mit Absagen um und was
empfiehlst Du anderen Autoren, die z.B. noch ganz am Anfang stehen?
Absagen?
Weitermachen! Ansonsten ist es wichtig, Geduld zu haben. Sowohl mit Kritik als
auch mit sich selbst. Und es ist wichtig, Kritik zuzulassen und aufmerksam
zuzuhören.
Was kann man bereits oder wird man noch von
Dir lesen können?
Vor Sunnie
und Polli habe ich das bereits erwähnte Nager-Epos ‚Keldris und Kandia‘
geschrieben, das als Hörbuch unter dem Titel ‚Perm – Eine Urzeitheldenreise‘ im
Essener action-verlag und als 4-teilige E-Book-Serie im Saarbrücker
chichili-Verlag erschienen ist. Es gibt zudem ein paar Kurzgeschichten in
diversen Anthologien, darunter auch Sciene-Fiction und Sunnie und Pollis
‚Flucht von Fanfasl‘ als eigenständige Kurzgeschichte.
Gemeinsam
mit Ann-Kathrin Karschnik und Carolin Grotjahn , habe ich die dystopische UMRAY-Anthologie
herausgegeben, wobei ich bei dem Projekt für die Konzeption, Layout und
Art-Direktion verantwortlich war.
Derzeit
entstehen mehrere Projekte parallel. Geplant ist in diesem Jahr noch die
Veröffentlichung einer weiteren Kurzgeschichte mit Sunnie und Polli. Außerdem
gibt es ein Treatment zu einer weiteren Sunnie und Polli Kurzgeschichte und
einen 30-seitigen Plot für den zweiten Sunnie und Polli Roman. Bis zu dessen
Umsetzung wird es aber noch ein wenig dauern, denn gerade schreibe ich an
meinem dritten großen Animal-Fantasy Roman, ein modernes Märchen mit vielen
anthropomorphen Protagonisten, ein paar Menschen, High-Fantasy-Zutaten und ein
bisschen Magie. Zwischendrin habe ich noch eine Novelle verfasst, die zur
Abwechslung nichts Tieren zu tun hat. Es ist Gegenwartsliteratur mit phantastischen
Elementen. Das befindet sich gerade in Überarbeitung und wird zeigen, ob neben
Animal-Fantasy noch mehr in mir steckt. Desweiteren habe ich ein Konzept für
eine weitere Anthologie eingereicht. Ich hoffe das wird was. Und zu guter letzt
habe ich eine Wunschauftragsarbeit an Land gezogen. Die steckt aber noch ganz
am Anfang, aber der ist zumindest gemacht.
Autorenseite, Blog, Facebook, Amazon, Lovelybooks o.ä.
Vielen Dank, lieber Joachim, für die tolle Vorstellung Deines doch etwas anderen Romans. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und viele neue Leser!
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