Mit Eve May geht es heute auf Umwegen zur Liebe. Zwischenstation ist hierbei ein Seniorenstift. Ja, ihr habt richtig gehört! Lest weiter, wenn ich diesem ungewöhnlichen Handlungsort auf den Grund gehe bei "Keep Loving - Liebe auf Umwegen"
Vielen Dank, liebe Eve May, für Deine Zeit und diese sympathische Vorstellung. Wie Eve schon geschrieben hat, ist der Austausch unter Kollegen wichtig und schön. Deshalb stelle ich gern Bücher von Kollegen vor. Werdet Follower meines Blogs, damit ihr die nächsten Buchvorstellungen nicht verpasst.
Keep Loving – Liebe auf Umwegen
Genre/Zielgruppe
Genre: humorvoller Liebesroman; Zielgruppe: Frauen und
andere romantisch veranlagte Menschen
Deine Geschichte in wenigen
Sätzen
Sie, Anna, trifft
ihn, Björn, und findet ihn erst nett,
dann doof. Jahre später begegnen sich die beiden wieder – im Pflegeheim seines
Großvaters, wo sie sich um den alten Mann kümmert. Er mag sie, aber sie ihn
nicht. Eine Begegnung im Schnee endet für Anna im Krankenstand. Kurz vor
Heiligabend kommt es in ihrem Haus zu einer Katastrophe und Anna steht vor dem
Nichts. Björn unterbreitet ihr ein vollkommen unerwartetes Angebot und das
Abenteuer der beiden beginnt. Stück für Stück entdeckt sie immer mehr
sympathische Seiten an ihm. Die Verlobungs-Silvester-Party ihrer besten Freundin
ist jedoch zu Anfang auch keine große Hilfe – denkt Anna …
Dein Buch hat ja mit dem
Seniorenheim ein besonderes Setting, zumindest war das mein erster Gedanke, als
ich den Klappentext gelesen habe. Wie kommst Du gerade darauf?
Ich brauchte einen Ort, wo die beiden sich auf der Arbeitsstelle
von Anna begegnen konnten und darüber in Verbindung bleiben. Die Begegnung in
einem Hotel oder im Einzelhandel (z.B. Drogeriemarkt) fand ich nicht so
optimal. Und da meine Anna ja ein einem Haus voller alter Menschen wohnt, war
es für mich logisch, dass sie auch mit ihnen im Alltag auf der Arbeit zu tun
hat. Da bleiben nicht viele Optionen.
Außerdem ist es nicht alltäglich, eine Liebesgeschichte
ihren Anfang in einem Seniorenstift beginnen zu lassen.
Hast Du eine Lieblingsstelle?
Das Flaschendrehen auf der Silvester-Party:
[…] Ich gab der Glasflasche einen halbherzigen Schubs, schloss die Augen und schickte stumme Stoßgebete gen Himmel, dass der Flaschenhals doch bitte auf Frauen zeigen möge.
Ich hatte das Gefühl, mein Schicksal trank mit dem Weingott Bacchus gerade Bruderschaft, denn das Johlen meiner Freundinnen verriet mir, dass ich auf Anhieb einen männlichen Spielteilnehmer erwischt haben musste.
Ich blinzelte und fixierte die Flasche. Sie wies zu jemandem, der sich links von mir befand. Ich versuchte, vor meinem geistigen Auge zu rekonstruieren, welcher Mann in dieser Richtung saß. Björn hatte sich dort nieder gelassen, schoss es mir durch den Kopf. Ich konnte eine schwarze Stoffhose mit scharfer Bügelfalte ausmachen. Konnte es sein? War das möglich? Mein Blick wanderte den Flaschenhals entlang. Ich traute mich nicht, aufzublicken. Ich zögerte den Moment der Wahrheit immer weiter hinaus.
„Los, Anna. Küssen, küssen, …“ War ja klar, dass Marion mir in den Rücken fiel.
Ich raffte meinen ganzen Mut zusammen und hob den Blick. Fast hätte ich vor Erleichterung angefangen zu lachen. Ich sah in Björns strahlende Augen. Ich hatte ihn als Kusspartner erwischt.
„Küssen, küssen“, erklang es jetzt auch von anderen Gästen aus dem Kreis, begleitet von rhythmischem Klatschen.
Ich rutschte näher an Björn heran. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Vor mir baumelte eine Schnur von der Decke herunter.
Die Herzballons, schoss es mir durch den Kopf. Ich zog das Herz herunter und bewegte mich weiter auf Björn zu. Unsere Mitspieler verrenkten sensationslüstern die Hälse.
Als ich bei ihm ankam, schloss ich die Augen und küsste Björn verhalten und keusch auf die Lippen, wobei ich den Ballon als Sichtschutz vor uns hielt. Ein elektrischer Schlag durchfuhr mich. Wie vom Blitz getroffen zog ich mich von ihm zurück. Es war überwältigend. Eine wahre Flut verwirrender Gefühle prasselte auf einmal auf mich ein.
„Das gilt nicht, Anna“, rügte mich Marion. „Wir haben nichts gesehen.“ Sie zog eine enttäuschte Schnute.
„Da hat sie leider recht“, raunte Björn mir zu. Seine Nase streifte meine Haare und er sog meinen Duft tief ein.
In seinen Augen sah ich die gleiche Leidenschaft aufblitzen, wie sie auch mich durchströmte.
„Sollen wir ihnen einmal zeigen, wie das geht?“ Mit diesen Worten zog er mich auch schon in eine zärtliche Umarmung.
Seine weichen Lippen fanden die meinen. Ich schloss die Augen und blendete alles um mich herum aus. Es lag so viel Zuneigung und Vertrautheit in diesem Kuss. Als hätten wir nie etwas anderes getan.
Johlen und Beifall brandete um uns herum auf. Viel zu schnell für meinen Geschmack löste er sich wieder von mir. Wir rangen beide nach Atem.
Björn hielt mich immer noch in den Armen. Mein Herz raste und das Blut rauschte heiß durch meine Adern. […]
Magst Du uns ein bisschen mehr
über Dich persönlich erzählen? Was machst Du neben dem Schreiben, Deine Hobbys,
warum Du schreibst …?
Ich bin 34 Jahre alt, lebe in Köln und habe im
Südschwarzwald nahe der Grenze zur Schweiz gewohnt, wo meine Eltern und mein Bruder heute noch sind. In Freiburg habe
ich auf Grundschullehramt studiert, arbeite heute aber als Programmierer in
einem Software-Unternehmen. Bevor ich mit dem Schreiben angefangen habe, war
Lesen mein größtes und liebstes Hobby. Ich habe eigentlich immer und überall
gelesen. Das ging so weit, dass mein Mann mir einen Kindle geschenkt hat, damit
das Bücherregal nicht mehr aus allen Nähten platzt.
Warum ich schreibe? Gute Frage … Es macht Spaß. Es
bereitet mir viel Freude, meine eigenen Protagonisten entstehen zu lassen,
ihnen Leben einzuhauchen, sie leiden, kämpfen und lieben zu lassen. Es ist
spannend und aufregend, dass es tatsächlich Menschen gibt, die meine Charaktere
mögen und mit ihnen fiebern. Für mich ist es ein unglaubliches Erlebnis, ein
Buch entstehen zu lassen und anderen einige schöne Stunden beim Lesen zu
bereiten.
Den Anstoß dazu haben meine sehr gute Freundin aus
Schultagen, die erfolgreiche Autorin ist, und mein Mann gegeben. Angefangen
habe ich als Test- und Korrekturleserin bei meiner Freundin, wo ich ihr auch
Vorschläge für ihren Text gemacht habe. Sie fand meine Ideen immer gut und
ermunterte mich, es doch einfach selber zu versuchen. Und hier bin ich nun.
Wie sieht Dein Schreiballtag aus?
Da ich noch Vollzeit arbeiten gehe, habe ich nur wenig
Zeit zum Schreiben: meistens abends eine Stunde, meine Mittagspause und halt
das Wochenende.
Mein Schreiballtag ist recht unspektakulär: ich starte
meinen Laptop, hänge ihn ans Ladegerät und setze mich mit einer Decke auf die
Couch, wo mir mein Kater oft und gerne Gesellschaft leistet, und dann geht es
rund, bis die Tasten glühen oder mein Mann Sonntags meckert, dass wir
Wochenende haben.
Deine Bücher sind im Selbstverlag
erschienen. Warum hast Du diesen Weg gewählt?
Ich glaube nicht, dass man als Autoren-Frischling
problemlos bei einem Verlag unterkommt. Ich habe es deshalb auch gar nicht erst
versucht. Das Internet bietet hervorragende Möglichkeiten, ohne Risiko
auszuprobieren, ob das eigene Talent ausreicht, dass fremde Menschen Bücher von
einem lesen. Zudem bin ich an keine Termine gebunden, dass ich eine Story zu
einem fixen Termin liefern muss, sondern arbeite so rasch, wie es mir möglich
ist. Und glaub mir, ich mache mir selber schon genug Stress. Da brauche ich
keinen Verlag für.
Ein viel diskutiertes Thema ist
die handwerkliche Qualität selbst verlegter Bücher. Wie viel Wert hast Du bei
Deinen Büchern auf ein professionelles Lektorat und Korrektorat gelegt?
Da ich noch nicht wusste, ob mein Buch gelesen wird oder
nicht, habe ich mir das Lektorat gespart, weil das doch ein ganz schöner
Kostenfaktor ist, den man als Einsteiger scheut. Daher habe ich die ersten
beiden Bücher mit Testlesern gestemmt.
Die kommenden Bücher sind aber mit einem Lektorat
geplant.
Was sind die Vorteile beim
Selbstverlegen, wo siehst Du Nachteile?
Der Vorteil ist, dass man alles selbst in der Hand hat:
Termine, Finanzen, alles …
Der Nachteil ist, dass man eben alles in der Hand hat:
Werbung, Gewinnung von Lesern, Marketing, …
Da geht schon einiges an Zeit drauf.
Wir kennen uns aus der
Schreibmotivationsgruppe. Wie wichtig ist Dir der (persönliche) Kontakt zu
Kollegen?
Der Austausch mit Kollegen ist lustig und spannend zugleich.
Ich finde es toll, wenn man seinen Fortschritt an der Geschichte vergleichen
kann. Das motiviert mich ungemein, wenn ich sehe, wie fleißig die anderen
Mädels alle sind, während ich einen Durchhänger habe.
Ich reiße mich dann immer sehr schnell wieder am Riemen
und haue auch wieder in die Tasten.
Das phänomenale ist, dass in der Schreibmotivation keiner
neidisch ist auf den Erfolg des anderen. Zumindest empfinde ich das so. Man
gibt sich untereinander auch Tipps und Ratschläge und teilt die Neuerscheinungen
der Kollegen. Es sind viele tolle Autoren in der Gruppe und es freut mich, dass
ich ein Teil davon sein darf.
Ich würde diesen Austausch schmerzlich vermissen wenn er
wegfallen würde.
Was kann man noch von Dir lesen
oder was wird man demnächst von Dir lesen können?
„Endless Dreaming – Weg ins Glück“ (erschienen: November
2015)
„Endless Loving – Nur mit dir“ (neues Buch; gerade in
Arbeit – das ist die Geschichte von Magdalena und Markus, die bereits bei
„Endless Dreaming“ mit dabei sind)
Autorenseite, Blog, Facebook, Amazon, Lovelybooks o.ä.
Lovleybooks: http://www.lovelybooks.de/autor/Eve-May/Vielen Dank, liebe Eve May, für Deine Zeit und diese sympathische Vorstellung. Wie Eve schon geschrieben hat, ist der Austausch unter Kollegen wichtig und schön. Deshalb stelle ich gern Bücher von Kollegen vor. Werdet Follower meines Blogs, damit ihr die nächsten Buchvorstellungen nicht verpasst.
Eine tolle Vorstellung. Ich finde den Ort des Buches auch außergewöhnlich, ist mal etwas anderes. :-) Aber so spielt das Leben manchmal. ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Diantha
Dankeschön, liebe Diantha! Ja, ich denke, genau so ist es. Manchmal ist das echte Leben eben doch ein sehr guter Schauplatz für Geschichten ;)
Löschen