Die letzten Stunden des Jahres 2015 rücken näher. Ich könnte Dir jetzt natürlich berichten, wie ich Silvester feiere, aber nein, das wäre zu wenig "phantastisch". Deshalb mache ich es mal anders und entführe Dich in die Welten meiner KollegInnen. Viele liebe KollegInnen haben für diesen Silvesterbeitrag extra kleine Szenen geschrieben. Also lass Dich bis Silvester entführen in mysteriöse, zauberhafte, abenteuerliche und fantastische Silvestergeschichten aus fernen Welten!
Beginnen wir bei Anja Bagus in der Aetherwelt:
Zauberhaft geht´s weiter bei Fabienne Siegmund:
Venedig, ein kleines Apartement, dessen einziges Fenster auf einen der Kanaläe hinausgeht, auf dessen gegenüberliegender Seite ein kleiner Platz liegt. Dort bereiten sich meine Protagonisten aus dem „Herz der Nacht“, Matéo und Anisa gemeinsam mit ihrem Kaninchen Jordí, auf ihre Silvestergala vor, die in einem altehrwürdigen Theatro stattfinden wird. Nach dem Tod des großen Antonio DiMarci und den Geschehnissen im Circo Laylaluna wurde Matéo gebeten, seine Zauber und Illusionen dort aufzuführen, wo einst DiMarci stand und die Welt verzauberte. Der Silvesterabend wird seine Premiere sein, und überall wird schon mit vorgehaltener Hand gemutmaßt, was er zeigen wird. Man erzählt sich von Einhörnern, die aus tanzenden Murmeln entstehen, von Schlössern, die aus Seifenblasen erbaut werden und von Sternen, die um Mitternacht vom Zirkushimmel regnen.
Fabienne Siegmund, Das Herz der Nacht. Ullstein forever
https://www.facebook.com/FabienneSiegmundWortjongleurin/?ref=hl&__mref=message
Lisa Dröttboom entführt uns mit ihren Wölfen in eine wahre Wunderwinterlandschaft. Vieler Orts fehlt dieses Jahr der Schnee, hier kann ich ihn fast unter den Füßen knirschen hören:
„Warum bringst du mich hierher?“, fragte Kala, die sich von Rajou auf das Felsplateau ziehenließ.
„Vertrau mir, es wird sich lohnen“, sagte er nur geheimnisvoll.
Kala grummelte noch ein wenig vor sich hin, bohrte aber nicht weiter nach. Bis vor einer Stunde hatte sie noch geglaubt, sie würden das neue Jahr gemütlich im Bau begrüßen. Doch dann waren die Wölfe mit einem Mal aufgesprungen und wie von der Tarantelgestochen nach draußen gejagt. Verwundert hatte sie Rajou angesehen und statt einer Antwort ihren Mantel gereicht bekommen. Und nun stapfte sie hinter ihm her durch den Schnee, bis sie endlich das Plateau erreicht hatten. Kala klappte der Mund auf, als sie den Ausblick sah. Endlos erstreckte sich vor ihr die schneebedeckte Fläche der Nadelwälder und die leuchtenden Lichter der Dörfer. Knapp unter ihnen entdeckte sie auch die anderen Rudelmitglieder wieder. Die Wölfe spielten vergnügt im Schnee, jagten einander und jaulten aufgeregt.
Rajou zog sie an sich und murmelte an ihrem Ohr: „Fünf … vier … drei … zwei … eins …Frohes neues Jahr, Vögelchen.“ Er gab ihr einen Kuss, während aus den Dörfern und Städten die Raketen in die Luft stiegen. Die Wölfe erstarrten in ihrem Spiel und sahen zu den bunten Lichtern am Nachthimmel auf. Dann legten sie den Kopf in den Nacken und begannen zu heulen. Kala lauschte mit angehaltenem Atem. Sie warf einen Blick zur Seite, doch an Rajous Stelle stand ein weizenbrauner Wolf. Er sah sie warm an, bevor er den Kopf in den Nacken legte und in das Lied der anderen einstimmte.Sie schloss die Augen, konzentrierte sich ganz auf den Klang des Liedes, mit dem die Wölfe das neue Jahr begrüßten. „Auf ein neues Jahr“, flüsterte sie, in dem Wissen, dass es ein Abenteuer ohnegleichen sein würde.
Mehr von Lisas Wölfen gibt es hier: https://www.facebook.com/Lisa-Dr%C3%B6ttboom-734766313248465/?fref=ts
Bei Zoe Craine aus Anna Moffeys "Nebelring" gibt es kein Silvester, aber eine ganz andere wundervolle Tradition:
Eine sehr schöne Vorstellung, findet ihr nicht? Morgen geht es weiter mit fantastischen Silvestergeschichten von ... und auch meine Nachtahne werden berichten, ob und wie sie Silvester feiern.
Vielen Dank an meine lieben Kollegen für die tollen Beiträge!
Bild: Anna Moffey "Nebelring" |
Beginnen wir bei Anja Bagus in der Aetherwelt:
Falk und Minerva sitzen vor dem Kamin in ihrem Hotelzimmer und trinken ein Glas Sekt.
"Wir sollten langsam runtergehen", sagte MInerva.
"Wir könnten auch hier oben bleiben", sagte Falk.
"Berta würde uns die Hölle heiß machen, da wären die Dante'schen Fegefeuer ein lustiges Fondueflämmchen dagegen."
Falk brummte nur.
"Jedes Jahr kommen wir hierher", sagte Minerva. "Und jedes Jahr denk ich, ob er wiederkommt?"
"Wenn du ihn jetzt schon wieder erwähnst, werde ich eifersüchtig."
"Nach all den Jahren?", lachte Minerva.
"Immer." Falk trank sein Glas leer. "Ich habe seine Worte damals genau gehört."
"Du warst weit weg", sagte Minerva zweifelnd.
"Nicht weit genug."
"Wir
sollten wirklich los", sagte Minerva lächelnd. Sie küsste Falk auf die
immer sauber glattrasierte Wange. "Aber später möchte ich erneut den
Tango tanzen."
"Deine Mutter wird wohl nicht mehr mit mir
tanzen wollen", sagte Falk und erhob sich. Er rückte seinen Binder
gerade und Minerva stellte sich neben ihn. Zusammen betrachteten sie
sich im bodentiefen Spiegel.
"Wir haben uns gut gehalten", sagte Minerva.
"Du bist schön wie immer."
"Mein Bauch ist nicht mehr so flach, seit ..."
"Du bist schön, wie immer", wiederholte Falk und nahm sie fest in den Arm. "Wo ist der Racker eigentlich?"
"Er ist sicher mit Klein-Hagen unterwegs. Das Hotel hat viele viele Ecken."
Falk
begann, Minerva im Tangotakt zu wiegen und brummte dabei eine Melodie.
Sie gab sich ihm hin und für ein paar Minuten tanzten sie. Dann gingen
sie Arm in Arm die lange Treppe herunter, in den Speisesaal und feierten
die Ankunft des neuen Jahres. So, wie sie es vor einigen Jahren getan
hatten, als sie sich gerade frisch kennengelernt hatten, und diese Nacht
eine wahrhaft magische gewesen war.
Zauberhaft geht´s weiter bei Fabienne Siegmund:
Venedig, ein kleines Apartement, dessen einziges Fenster auf einen der Kanaläe hinausgeht, auf dessen gegenüberliegender Seite ein kleiner Platz liegt. Dort bereiten sich meine Protagonisten aus dem „Herz der Nacht“, Matéo und Anisa gemeinsam mit ihrem Kaninchen Jordí, auf ihre Silvestergala vor, die in einem altehrwürdigen Theatro stattfinden wird. Nach dem Tod des großen Antonio DiMarci und den Geschehnissen im Circo Laylaluna wurde Matéo gebeten, seine Zauber und Illusionen dort aufzuführen, wo einst DiMarci stand und die Welt verzauberte. Der Silvesterabend wird seine Premiere sein, und überall wird schon mit vorgehaltener Hand gemutmaßt, was er zeigen wird. Man erzählt sich von Einhörnern, die aus tanzenden Murmeln entstehen, von Schlössern, die aus Seifenblasen erbaut werden und von Sternen, die um Mitternacht vom Zirkushimmel regnen.
Fabienne Siegmund, Das Herz der Nacht. Ullstein forever
https://www.facebook.com/FabienneSiegmundWortjongleurin/?ref=hl&__mref=message
Lisa Dröttboom entführt uns mit ihren Wölfen in eine wahre Wunderwinterlandschaft. Vieler Orts fehlt dieses Jahr der Schnee, hier kann ich ihn fast unter den Füßen knirschen hören:
„Warum bringst du mich hierher?“, fragte Kala, die sich von Rajou auf das Felsplateau ziehenließ.
„Vertrau mir, es wird sich lohnen“, sagte er nur geheimnisvoll.
Kala grummelte noch ein wenig vor sich hin, bohrte aber nicht weiter nach. Bis vor einer Stunde hatte sie noch geglaubt, sie würden das neue Jahr gemütlich im Bau begrüßen. Doch dann waren die Wölfe mit einem Mal aufgesprungen und wie von der Tarantelgestochen nach draußen gejagt. Verwundert hatte sie Rajou angesehen und statt einer Antwort ihren Mantel gereicht bekommen. Und nun stapfte sie hinter ihm her durch den Schnee, bis sie endlich das Plateau erreicht hatten. Kala klappte der Mund auf, als sie den Ausblick sah. Endlos erstreckte sich vor ihr die schneebedeckte Fläche der Nadelwälder und die leuchtenden Lichter der Dörfer. Knapp unter ihnen entdeckte sie auch die anderen Rudelmitglieder wieder. Die Wölfe spielten vergnügt im Schnee, jagten einander und jaulten aufgeregt.
Rajou zog sie an sich und murmelte an ihrem Ohr: „Fünf … vier … drei … zwei … eins …Frohes neues Jahr, Vögelchen.“ Er gab ihr einen Kuss, während aus den Dörfern und Städten die Raketen in die Luft stiegen. Die Wölfe erstarrten in ihrem Spiel und sahen zu den bunten Lichtern am Nachthimmel auf. Dann legten sie den Kopf in den Nacken und begannen zu heulen. Kala lauschte mit angehaltenem Atem. Sie warf einen Blick zur Seite, doch an Rajous Stelle stand ein weizenbrauner Wolf. Er sah sie warm an, bevor er den Kopf in den Nacken legte und in das Lied der anderen einstimmte.Sie schloss die Augen, konzentrierte sich ganz auf den Klang des Liedes, mit dem die Wölfe das neue Jahr begrüßten. „Auf ein neues Jahr“, flüsterte sie, in dem Wissen, dass es ein Abenteuer ohnegleichen sein würde.
Mehr von Lisas Wölfen gibt es hier: https://www.facebook.com/Lisa-Dr%C3%B6ttboom-734766313248465/?fref=ts
Bei Zoe Craine aus Anna Moffeys "Nebelring" gibt es kein Silvester, aber eine ganz andere wundervolle Tradition:
Silvester wird bei uns gar nicht gefeiert, aber auch wir haben ein Fest,
das zum Jahresende stattfindet und ein wenig mit eurem Silvester
vergleichbar ist: das Lichterfest. An diesem Tag werden Kerzen
angezündet und immer, wenn man jemandem begegnet, werden die Kerzen
ausgetauscht. Dabei ist es egal, ob es ein Freund ist, oder ein völlig
Fremder auf der Straße. Fremd ist man sich zum Lichterfest nicht, denn
man rückt näher zusammen, um Dankbarkeit auszudrücken, dass wir alle
überlebt haben, als die Alte Welt unter der giftigen Substanz namens
Malwee überflutet wurde und zugrunde ging.
Ihr Fremden da draußen, ich reiche euch mein Licht, denn heute seid ihr meine Familie und ich bin eure Schwester.
Zoe Craine
Eine sehr schöne Vorstellung, findet ihr nicht? Morgen geht es weiter mit fantastischen Silvestergeschichten von ... und auch meine Nachtahne werden berichten, ob und wie sie Silvester feiern.
Vielen Dank an meine lieben Kollegen für die tollen Beiträge!
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