Direkt zum Hauptbereich

Buchmarketing: 5 Wege, um Leser zu finden

In den Buchmarketing-Grundlagen habe ich kürzlich erzählt, dass es bei allen Marketingstrategien immer auch auf die Zielgruppe ankommt und dass man sich diese als Autor definiert hat, um überhaupt Leser zu finden (siehe Artikel Zielgruppendefinition).

Das gilt übrigens nicht nur für Selbstverleger, auch Verlagsautoren sollten ihre Zielgruppe definieren und sich aktiv am Marketing beteiligen. Ein Verlag, ob groß oder klein spielt dabei keine Rolle, hat eine Vielzahl Titel und nur begrenzte personelle und finanzielle Ressourcen für Werbemaßnahmen. Du darfst nicht vergessen, dass es DEIN Buch ist. Übernehme Verantwortung. Werde selbst aktiv und bitte Deinen Verlag um Mithilfe. Ich habe mit dem freundlichen Einfordern von Unterstützung bei meinem Verlag, dem bookshouse Verlag, sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie freuen sich, wenn Autoren aktiv sind, und helfen dann gern.

Du hast also nun Deine Zielgruppe erfolgreich definiert und sie dadurch besser kennengelernt. Kommen wir zum nächsten Schritt:
Wo findest Du Deine Leser und, ganz wichtig, wie erreichst Du sie? Leser zu finden ist dank des Internets heutzutage leicht. Das Schwierige ist, dass sie Dir auch zuhören und sich dann für Dein Buch interessieren. Deshalb habe ich diese beiden Punkte unterteilt. Widmen wir uns dem ersten Teil:



Leser finden
Fünf Wege möchte ich Dir vorstellen. Es gibt mit Sicherheit noch viele mehr. Wenn Dir welche einfallen, hinterlasse mir gern einen Kommentar oder schreibe mir eine E-Mail. Ich freue mich über jeden Tipp!


1. Soziale Netzwerke
Die Sozialen Netzwerke, wie Facebook, Twitter, Google+, XING, Pinterest, Instagram usw sind ein guter und vor allem unkomplizierter Weg, neue Menschen und damit neue Leser zu finden und für Dein Buch zu werben. Lege Dir ein aussagekräftiges Profil an mit einem Autorenfoto, das Dich zeigt. Wenn die Leser ein echtes Bild von Dir sehen, können sie sich eher mit Dir identifizieren und Sympathie aufbauen.
Dein Autorenprofil und Deine Fanseiten sollten auf den ersten Blick seriös wirken. Sie sind Dein Firmenschild in der virtuellen Öffentlichkeit.
Du möchtest lieber anonym bleiben? Dann überlege bitte ganz genau, warum Dir das so wichtig ist. Du hast ein Buch veröffentlicht und stehst damit zwangsläufig in der Öffentlichkeit. Natürlich liegt es nicht jedem und vor ein paar Jahren hat sich kaum einer für das Gesicht hinter dem Buch interessiert. Die Welt ist heutzutage jedoch anders und auch als Autor muss man da neue Wege gehen. Wie wichtig es ist, sich als Mensch und nicht nur als Name ohne Gesicht zu präsentieren, erfährst Du unten.
Denke auch daran, bei amazon eine Autorenseite anzulegen und sie regelmäßig zu pflegen.

2. Homepage/Blog
Zeitgleich empfehle ich, eine Homepage oder ein Blog einzurichten, wo Du detaillierter über Dich und Deine Arbeit, Veröffentlichungen, Hintergründe der Geschichten etc. berichten kannst. Die Sozialen Netzwerke sind dafür häufig nicht geeignet, da sie zu schnelllebig sind und lange Posts nicht gelesen werden oder, wie auf Twitter, nicht möglich sind. Entscheidest Du Dich für eine klassische Homepage, gibt es viele Anbieter, bei denen Du einen fertigen Rohling kaufen kannst. Du musst also nicht programmieren können. Blogs lassen sich ganz leicht über Blogger oder Wordpress erstellen und bieten da viele Features, um Deine Beiträge mühelos in alle anderen Netzwerke zu verbreiten. Denke auch hier daran, dass es Dein Aushängeschild ist. Nicht nur für Leser, sondern auch für Verlage und Agenturen. Gestalte Deine Seite seriös, ohne langweilig zu sein, und vor allem übersichtlich und aktuell.

3. Leser-/Literaturportale
Nutze Leserportale/Literaturportale wie Lovelybooks, Goodreads, WasliestDu, LeserWelt, Schnupperbuch etc.. Auch dort kannst Du mit Lesern interagieren, Leserunden veranstalten, eigene Rezensionen einstellen, zeigen, was Du liest, und, ganz wichtig, Rezensionen erhalten und kommentieren. Beschränke Dich hier auf ein oder zwei Portale und pflege sie regelmäßig, denn nur so wirst Du da überhaupt wahr genommen. Meistens reicht es nämlich nicht, nur ein Profil anzulegen und sich dann nie wieder blicken zu lassen.

4. Persönliche Gespräche
Du kannst neue Leser ganz leicht auch durch persönliche Gespräche finden. Erzähle Deiner Familie, Freunden, den Eltern aus dem Kindergarten/Schule, Vereinskollegen, Nachbarn, dem Paketboten, der Deine bestellten Bücher bringt, einfach jedem, dass Du ein Buch geschrieben hast. Lade sie zu Deiner nächsten Lesung ein oder gib ihnen einen Flyer mit. Hier hilft Dir Deine präzise Zielgruppendefinition, die geeigneten Orte zu finden, wo Deine Leser sind. 
Stelle Dein Buch im örtlichen Buchhandel vor. Wie Du das geschickt anstellen kannst, habe ich in meinem Beitrag "Buchmarketing mal anders" bereits erläutert. Gerade im persönlichen Kontakt gilt: bringe Deine Begeisterung rüber und lasse Dich nicht entmutigen. Rom wurde auch nicht an einem einzigen Tag erbaut und wenn Du den Großen der Literaturszene mal genau zuhörst, wirst Du feststellen, dass auch sie bereits Jahre im Geschäft waren, ehe sie bekannt wurden. Also: durchhalten!
Gehe auf Buchmessen, passende Veranstaltungen, Lesungen etc.. Erzähle Deinen Lesern davon, dass sie Dich dort treffen können, versuche, einen Präsentationstisch oder eine Lesung auf einer dieser Veranstaltungen zu bekommen. Es geht nichts über den persönlichen Kontakt!

5. Lesungen
Last but not least findest Du Deine Leser, indem Du Lesungen gibst. Das können Lesepanels auf Messen oder Conventions sein oder längere Lesungen, in denen Du und Dein Buch im Mittelpunkt stehen. Zu dem Thema hab ich bereits einen Artikel geschrieben, deshalb verweise ich der einfachheithalber darauf: "10 Gründe, Lesungen zu geben"


Nun hast Du also Deine Zielgruppe im Visier und weißt, wo Du sie finden kannst. Am liebsten möchtest Du gleich durchstarten? Einen Moment solltest Du noch innehalten, denn vorher solltest Du Dir überlegen, wie Du Deine neuen Leser ansprechen möchtest. Du brauchst eine Strategie, um Deine Leser zu erreichen, um sie für Dich und Dein Buch zu interessieren, um sie "abzuholen", wie man so schön sagt. Wie Du diese Strategie entwickelst, dafür gebe ich Dir in meinem nächsten Beitrag "Leser erreichen" einige Tipps mit auf den Weg.

Vielen Dank fürs Lesen! Wenn Du noch Anregungen für mich hast oder Fragen, dann hinterlasse mir einen Kommentar oder schreibe mir eine E-Mail. Ich freu mich.

Deine Sandra


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Autorentipp: Normseite einrichten

Über die mangelnde Sorgfalt bei Verlagseinsendungen hatte ich ja bereits im Rahmen meiner Autorentipps berichtet ( hier geht's zum Artikel ). Heute widme ich mich aus dem Anlass dem Einrichten der Normseite. Was ist eine Normseite? Frei nach Wikipedia: Die Normseite ist eine Hilfsgröße, damit im Vorwege der Gesamtumfang abgeschätzt werden kann.  Wie ihr wisst, ist eine Buchseite nicht gleich einer DIN A 4 Seite. Um dennoch in etwa abschätzen zu können, wie viele Buchseiten das fertige Buch nachher hat, hat man sich die Normseite ausgedacht.  Muss ich mich daran halten? JA! Auch wenn es "nur" um eine Ebook-Veröffentlichung geht? JA! Auch bei Anthologieausschreibungen und Schreibwettbewerben? JA! Generell gilt: die Vorgaben auf der Verlagsseite beachten - ohne Wenn und Aber! Wie richte ich die Normseite ein? Grundsätzlich gilt: (ca.) 30 Zeilen à 60 Anschläge. Da es jedoch mühsam ist, alles durchzuzählen, kann man in den meisten Schreibprogrammen das L

Schreibtipp: Plotten leicht gemacht

Sobald man sich als Schreiberling näher mit dem Schreiben beschäftigt, stößt man unweigerlich auf den Begriff "Plotten".  Was ist das eigentlich und wie mach ich das?   Den Fragen möchte ich bei meinen heutigen Schreibtipp "Plotten leicht gemacht" auf den Grund gehen. So sah mein erster geplanter Plot zum zweiten Teil meiner Mystery-Reihe "Die Seelenspringerin" aus Der Plot ist eine erste Zusammenfassung Deiner Geschichte mit allen Höhe- und Tiefpunkten. Manche gehen da ganz detailliert Kapitel für Kapitel vor, arbeiten vorgestellte Charaktere aus und pflegen viel Hintergrundwissen ein. Andere skizzieren stichpunktartig die größten Ereignisse und Highlights. Manche halten sich beim Schreiben strikt daran, andere brauchen ihren Freiraum. Vorteil ist unbestritten, dass man schon vor dem eigentlichen Schreiben Logikfehler und lose Enden erkennen und ausmerzen kann. Nachteil ist vermutlich die Ungeduld, denn Plotten kostet Zeit.  Kai Meyer erzä

8 Tipps, wie Du an Lesungen kommst

Ich hatte ja schon darüber berichtet, warum ich denke, jeder Autor sollte Lesungen geben, nun will ich euch erzählen, wie ich an Lesungen herankomme. Mit Sicherheit gibt es da viele verschiedene Herangehensweisen, ich kann hier natürlich nur von meiner Erfahrung berichten und von dem, was ich von anderen Autoren gehört habe. Als ich anfing, mir darüber Gedanken zu machen, wo ich in Form von Lesungen mehr Interessierte für meine Nachtahn-Reihe begeistern kann, habe ich den Buchhandel bewusst ausgelassen. Aus Gesprächen mit Kollegen wusste ich, dass es sehr schwer ist, als unbekannter Autor Lesungen in einer (großen) Buchhandlung zu bekommen. Ich habe es zwar jeder Buchhandlung, in der ich mein Buch persönlich vorgestellt habe, angeboten, wahrgenommen hat dieses Angebot jedoch nur eine: die Almut Schmidt Buchhandlung in Kiel-Friedrichsort, wo ich am 16. Juli ab 19 Uhr eine Lesung gehalten habe.  Eines noch vorweg: Natürlich sollte jeder Autor für seine Arbeit (und das ist