Vampire und Elfen, zwei Spezies, über die schon viel
geschrieben und noch mehr spekuliert wurde. Mein Vampir Dorian, Held der
„Nachtahn“-Reihe, ist tatsächlich auf einen Elfen gestoßen. Im Einkaufszentrum!
Allerdings entwickelte sich
diese Begegnung höchst unerfreulich ….
Ich
schaltete den Motor aus und sah auf die Uhr. „Acht Minuten schneller als
sonst!“
James
tastete mit zittrigen Händen nach seinem Sicherheitsgurt. „Ich bin begeistert,
Sir.“
Ich drehte
mich zu ihm um. Er war ein bisschen grün um die Nase. „Höre ich da
etwa Zynismus, James?“
„Keineswegs,
Sir. Keineswegs. Ich möchte jedoch darum bitten, die Rückfahrt selbst zu
übernehmen. Wenn es Ihnen nichts ausmacht. Sir.“
Lachend
stieg ich aus. James folgte meinem Beispiel mit sehr bedachten Bewegungen.
„Wie Sie
wollen, James.“
Wir fuhren
mit dem Lift aus der Tiefgarage hinauf ins Einkaufszentrum und ließen uns
schweigend von der scheußlichen Kaufhausmusik berieseln. Manchmal fragte ich
mich, nach welchen Kriterien diese Titel ausgesucht wurden. Und von wem. Meine
Großmutter würde schwungvollere Musik wählen, lebte sie noch.
„Ich möchte auch
noch in den neuen Blumenladen und Louisa einen Strauß kaufen“, sagte ich, als
wir der Todesmusik entkommen waren.
James
Übelkeit schien überstanden, und er nickte leicht mit dem Kopf. Es war das
erste Mal, dass mein Butler und ich zusammen einkauften, und ich wurde den
Eindruck nicht los, dass er nicht ganz so viel Freude daran hatte wie ich.
Dabei fand ich es sehr lehrreich, ihn dabei zu beobachten, wie er fachmännisch
Lebensmittel einkaufte, von denen ich noch nie zuvor gehört hatte.
Der
Blumenladen war bis auf zwei weitere Kunden leer. Wobei ich diese Kundschaft
nicht als solche betitelt hätte.
„Elfen“,
zischte ich James zu und beobachtete die beiden feingliedrigen Gestalten, wie
sie sich alles aufmerksam ansahen und dabei dümmlich grinsten. Ich mochte
Elfen nicht. Sie waren ein albernes, kindisches Volk, das keine Minute still
halten konnte, alles angrabbelte und laufend bescheuerte Lieder sang. Zappelnd
und kichernd kamen sie näher, und ich räusperte mich vernehmlich, da der kleine
Floristenladen kaum genug Platz zum Ausweichen bot.
„Aufgepasst! Ich muss doch sehr bitten. Hier gibt es noch andere
Kunden. Kunden, die auch bereit sind, etwas zu kaufen. Verfluchtes
Elfenpack." Ich trat einen Schritt zurück und strich mir den Anzug
glatt.
„Alles in Ordnung, Sir?“, fragte James.
Ich wies missgestimmt mit dem Kopf auf die beiden Gestalten. „Sie haben sogar
eine Katze dabei. Ist das zu fassen?“
„Na super. Auch das noch. Der Tag wird immer besser“, grummelte der
blonde Elf mit dem grünen Mantel. Vielleicht war es auch ein Mädchen, so genau kann
man das bei den Elfen immer nicht erkennen.
„Wenn wir dich stören, dann geh halt woanders glitzern, Mister
Reißzahn", rief mir das andere Elfenwesen frech zu.
„Amber liebt fluffige, puffelige Pflanze." Das war die Katze.
Dieses sonderbare Elfenvolk hatte sogar sprechende Katzen? Das wurde ja immer
schöner!
„Mister Reißzahn?“, sagte ich. „Ich hör wohl nicht richtig.
Verschwindet zurück in euren Wald. Oder gibt es da keine Blumen mehr? Habt sie
schon alle aufgegessen, was?"
„Oh, da hat jemand Zitronen zum Frühstück gegessen..." Das
dunkelhaarige Elfenwesen verschränkte die Arme.
„Vampire essen keine Zitronen. Vampire trinken Blut", sagte die
Katze.
„Ja und bestimmt kein Tierblut."
„Vampire nämlich auch Vegetarier." Die Katze nickte
„Wir sollten gehen." Der Elf in dem grünen Mantel machte
Anstalten, den anderen wegzuziehen, doch er oder sie dachte nicht an Rückzug. „Das
Bleichgesicht sollte gehen." Es schob die Unterlippe vor. Störrisch wie
ein Esel. Die wussten wohl nicht, was gut für sie ist.
Ich schnaubte. „Ich werde nirgendwo hingehen. Das hier ist meine
Stadt. Mein Zuhause! Verschwindet zurück in euren Wald und tanzt eure Namen
oder was ihr sonst so zu tun habt."
James räuspert sich. „Ich an Ihrer Stelle würde tun, was Mister
Fitzgerald sagt."
„Geht's noch? Hab ihr nicht was besseres zu tun, Mister
Das-ist-meine-Stadt? Jungfrauen reißen, oder so?"
Ich starrte die frechen Elfen wütend an und ließ sie eine Dosis meiner
Todeswelle spüren.
„Lass gut sein, Lani", mahnte der Blonde mit dem Umhang.
„Aber die glitzernde Charmeur- Leiche hat angefangen." Maulend und murrend wie kleine Kinder verließen sie den Laden, und
ich drehte mich weg. Verdammtes Elfenpack. Konnte einem den ganzen Tag
vermiesen!
Ich beugte
mich vertraulich zu der jungen Verkäuferin, die alles mit großen Augen beobachtet hatte. „Sie sollten diese Individuen nicht
in Ihrem Laden herumlungern lassen. Sie verschrecken die Kundschaft und kaufen
ja doch nichts. Schönen Tag noch.“
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Wer diese
Elfen sind, und was sie sonst noch alles im Schilde führen, könnt ihr bei
Caroline Brinkmann nachlesen -> Blog oder bei amazon
Verratet mir, mit wem ihr lieber anbandeln würdet: mit den atemberaubend schönen und sexy Vampiren oder
namentanzenden Elfen?
Übrigens
ging der Streit der beiden noch weiter, denn sie liefen sich in dem Einkaufszentrum
erneut über den Weg. Was dabei passierte, erfahrt ihr in wenigen Tagen hier auf
meinem und auf dem Blog von Caroline Brinkmann.
Hinweis: Wir suchen dringend Schlichter,
um die beiden Streithähne zur Vernunft zu bringen. Du hast einen Blog und
stehst entweder auf der Seite der Vampire oder Elfen, dann melde Dich bei mir oder Caroline! Oder hinterlasse mir einen Kommentar.
Ihr kommt auf Ideen. Aber schmunzeln musste ich dann doch ;)
AntwortenLöschenIch bin übrigens Team Vampir ;)
Lg Lea
Sehr gut!
LöschenJa, Dorian ist manchmal echt nicht zu stoppen.
Liebe Grüße
Sandra