Der Klappentext zu Bernar Lestons Anthologie lässt einen sofort in eine andere Welt eintauchen und hat mich nicht nur neugierig auf das Buch gemacht, sondern auch auf den Autor dahinter. Deshalb hab ich ihm ein paar Fragen gestellt:
Buchtitel Dr. LeStons Kabinett der
seltsamen Szenarien
Genre/Zielgruppe Düstere Phantastik -
makaber und skurril
Deine Geschichte in wenigen Sätzen
Im Kabinett
des oben genannten Doktors finden sich etwas mehr als vier Handvoll Geschichten
& Geschichtchen, die allesamt dem Seltsamen und Merkwürdigen geschuldet
sind, dass uns so umgibt oder die Menschen früher umgeben haben könnte.
Was ist das Besondere an Deinem Buch? Warum
sollten die Leser gerade Dein Buch kaufen?
Es bietet,
durch die fehlende Einschränkung bestimmter Genres und die unterschiedliche
Länge der Texte, für jedermann etwas - wie eine zu lesende Wundertüte.
Hast Du eine Lieblingsstelle in Deinem
Buch?
Ganz klar
"Ereignis in den Bergen", weil sie meine Initialzündung fürs Schreiben
war.
Wie bist Du zum Steampunk gekommen? Lebst
Du es auch außerhalb Deiner Bücher?
Naja, der
Zylinder, der ständig auf meinem Kopf sitzt, ist wohl das sichtbarste Zeichen
meiner Verehrung Edgar Allan Poes, Jules Vernes, H.G. Wells und Arthur Conan
Doyles, die allesamt dem Genre des Steampunks mehr oder weniger viel Vorschub
geleistet haben, bevor noch jemand daran dachte, es als solches zu erschaffen.
Bist Du wirklich Nachtportier? Erzähl uns
doch ein bisschen mehr über Dich.
Ja, und das
sogar verdammt gerne. Ich bin nachts einfach lieber auf den Beinen als
tagsüber, von daher bot sich das irgendwie an. Natürlich hat jede Tageszeit
ihren Reiz, aber die dunklen Stunden bergen außer etwas mehr Ruhe und
Beschaulichkeit auch noch düstere Gedanken. Aus ihnen kann man als Liebhaber
der finsteren Seite der Phantastik hervorragend Geschichten voller Melancholie
und Bitterkeit in all seinen Facetten weben.
Außerhalb
der Traumgefilde, in denen ich mich nachts oft bewege, habe ich früher oft dem
Rollenspiel gefrönt (bevorzugt "Das Schwarze Auge", wenngleich ich
auch anderen Systemen nie abgeneigt war), bevor meine drei Kinder auf die Welt
kamen. Sie bieten aber eine ebenso explosive Mischung aus Spiel, Spaß und
Spannung auf, deren Beherrschung im Umgang der Meisterung einer anspruchsvollen
Spielrunde in nichts nachsteht.
Du hast ja schon allerhand Kurzgeschichten
veröffentlicht und ich habe gelesen, dass Du nun an einem Roman arbeitest. Wie
anders ist da das Schreiben, die Recherche, etc.?
Eigentlich
gar nicht so spektakulär anders: Ich schreibe ja immer szenisch - also so, wie
mir etwas in den Sinn kommt - und überlasse mich dabei dem Schreibfluss, den
meine Muse für sinnvoll hält.
Seltsamerweise
funktioniert das auch bei längeren Manuskripten gut. Natürlich kommt irgendwann
der Punkt, an dem dann die einzelnen Szenen, wie die Perlen einer Kette, auf
einen Handlungsfaden aufgereiht werden müssen, damit die Geschichte Hand und
Fuß bekommt. Bei mir tun das die Plotflashs, die mich ab und an überkommen, und
die dazu führen, dass sich die Spreu vom Weizen trennt. Manches bleibt, anderes
fliegt raus. Da entscheidet mein Bauch sehr viel.
Die
Recherche gestaltet sich für gewöhnlich nicht anders als bei Kurzgeschichten.
Sobald ich unsicher bin, ob die Geschichte faktisch dicht genug ist, erwacht
meine Neugierde und ich beginne mich im Internet umzuschauen, um soviel wie
möglich darüber zusammenzutragen. Schließlich filtere ich heraus, was mir
taugt, während alles andere wieder in Vergessenheit versinkt oder für ein anderes
Manuskript aufgehoben wird.
Wie sieht Dein Schreiballtag aus?
Es gibt
durchaus Tage, an denen ich - gerade, wenn ich an einem interessanten Text
sitze - kaum schlafen gehen mag und ich verfluchen könnte, dass jeder von ihnen
nur 24 Stunden hat. Im Gegenzug gibt es auch genügend Momente, in denen ich
nicht voran komme und mich Stunde um Stunde quäle, weil mir nichts aus der
Feder zu fließen vermag.
Du gibst viele Lesungen, wie ich auf Deiner
Seite gesehen habe. Was reizt Dich daran? Viele Autoren sind ja der Ansicht,
Lesungen bringen nichts, da sie häufig schlecht besucht sind, ergo sehen sie
kein Interesse beim Leser. Wie siehst Du das?
Lesungen
sind für mich pure Energie, weil man nirgendwo dem Leser so nah ist, wie dort.
Das soll den Kontakt via Internet nicht schmälern, aber es ist immer etwas
anderes, ob man jemanden virtuell oder real begegnet. Allein der kurze Plausch,
der in der Pause einer Lesung oder beim Signieren der eigenen Bücher möglich
ist, fühlt sich anders an. Das möchte ich einfach nicht mehr missen.
Wird man Dich auch auf Fantasy-Conventions
antreffen? Wenn ja, auf welchen?
Ja,
natürlich. In der nächsten Zeit stehen die FaRK in Schiffweiler an, wo ich am
29. und 30. August mit einem Stand vertreten sein werde. Danach findet das 4.
Fechenheimer Literaturfestival statt, welches 42 Autoren an zehn Leseorten
ermöglicht ihre Werke leserisch dem Publikum vorzustellen. Anschließend freue
ich mich auf den Buchmesse Convent, der am 17. Oktober wieder seine Tore in
Dreieich-Sprendlingen öffnet - mit zahlreichen KollegInnen aus dem Bereich der
Phantastik, der Verleihung des Deutschen Phantastik Preises und einem eigenen
Bücherstand. Den Abschluss meines Conjahres bildet dann die KittyCon, bei der
ich am 21. November mit einem Büchertisch und zwei Lesungen in Langenfeld
vertreten sein werde.
Zum Abschluss ein paar Quickies:
Sekt oder Bier? Selters. Oder doch lieber Tee?
Schokolade oder Gummibärchen? Darf ich beides haben? * lacht *
Meer oder Berge? Berge (… des Wahnsinns) bevorzugt
Hund oder Katze? Meerkatze
Captain America oder Iron Man? Sorry, … Batman!
Autorenseite, Blog, Facebook, Amazon, Lovelybooks o.ä.
Vielen Dank, lieber Bernar, für Deine interessanten Antworten. Ich wünsche Dir noch ganz viel Erfolg und freue mich auf unsere nächste Begegnung, die auf der Bucon in Dreieich sein wird.
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