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Autorentipp: Umgang mit Kritik

Eine schlechte Rezension ist wie ein Schlag ins Gesicht.

Da wird Dein Baby, das Buch, an dem Du Monate oder gar Jahre gesessen hast, jede Zeile sorgfältig ausgearbeitet, in das Du viel Herzblut, Schmerz, Schweiß und Zeit gesteckt hast, schlecht bewertet. Zwei Sterne oder sogar nur einer! Für jeden Autor bricht da eine Welt zusammen.

Wie haben wir uns davor gescheut, unser Werk überhaupt jemandem zu zeigen, dann noch an einen Verlag zu schicken. Das erforderte alles an Mut und Selbstvertrauen, das wir hatten. Und mit dieser einen "schlechten" Rezension ist alles zerstört?
Nein.
Denn was man sich als Künstler klarmachen muss: Über Geschmack lässt sich nicht streiten.


Sobald man mit seinem Werk an die Öffentlichkeit geht, muss man davon ausgehen, dass es einigen Leuten nicht gefallen wird. Ist so. Geschmäcker sind verschieden und was mich vor Wonne seufzen lässt, löst bei anderen unter Umständen nur ein gelangweiltes Gähnen aus.
Eine vermeintlich schlechte Rezension ist nicht viel mehr, als die Meinung eines EINZELNEN. Es können natürlich mehrere Einzelne sein, aber es bleibt dabei: Nicht jedem wird Dein Werk gefallen.
Deshalb meine Empfehlung im Umgang mit solchen Rückmeldungen oder auch auf andere Weise geäußerte Kritik: Mund halten! Sich artig bedanken, sich das zu Herzen nehmen, sofern die Kritik begründet ist, aber AUF GAR KEINEN FALL diskutieren oder gar rechtfertigen!! Dieser Mensch hat ein Recht auf seine eigene Meinung, auch wenn sie nicht mit meiner übereinstimmt. Da gibt es nix zu diskutieren, überzeugen oder rechtfertigen.

Um des eigenen Seelenfriedens willen muss man als Künstler lernen, solche Rückmeldungen nicht an sich heranzulassen. Das ist wie alles ein Prozess, der Zeit in Anspruch nimmt, aber es geht.

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