Fallen euch Recherche-Schwächen unangenehm auf oder sind sie euch egal, solange die Story stimmt?
Recherche hört bei mir nicht beim Schauplatz auf, sondern ist mir vor allem bei den kleinen Dingen wichtig. Meist halte ich mich an das, was Stephen King mal sagte: Schreib über das, was du kennst. Hier kommt mir zu Gute, dass ich in meinem Leben schon viel ausprobiert habe: Nähen, historisches Reenactment, Schwertkampf, Karate, Rollschuhlaufen, Eislaufen, ich hab Schifffahrtskauffrau gelernt, hab beim Steuerberater gearbeitet, meinen Mann während seiner Marinezeit begleitet, kann Zelte aufbauen, über dem Feuer kochen usw. usf.Bei allem anderen recherchiere ich. Sei es über die Polizei in England für meine Seelenspringerin, übers Tauchen und die Arbeit einer Sicherheitsfirma für Gezeitenlos, oder was ein Pferd im 18. Jahrhundert gekostet hat, welche Bäume mit welchen zusammenwachsen. Ich hab mir unzählige Kampftechniken auf Youtube angesehen, um meine Kämpfe realistisch und nicht à la Hollywood zu beschreiben ...
Es sind diese Kleinigkeiten, die eine Geschichte authentisch machen - und die dem kritischen Leser auffallen, wenn sie nicht stimmen. Ein Beispiel, das ich oft lese, stößt mir stets sauer auf: Korsett und Rockunterbauten plus moderne Unterwäsche. Wer schon einmal ein richtiges Korsett getragen hat, wird wissen, dass man 1. keinen BH braucht und 2. man einen modernen Schlüpfer verdammt schlecht wieder anziehen kann, wenn man mal für kleine Herzöginnen war.
Wie weiß man als AutorIn, wann man recherchieren sollte?
Da kann ich Dir nur Recht geben;)
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