Direkt zum Hauptbereich

#E-Book-Piraterie ist kein Kavalliersdelikt

Die Aufdeckung einer großangelegten illegalen Verbreitung von E-Books über dropbox hat mich zum Jahresende sehr nachdenklich gemacht.

Es ist traurig, dass man immer wieder daran erinnern muss, wie viel Arbeit auch in einem E-Book steckt. Und es tut weh, dass dieses moderne neue Medium so wenig wertgeschätzt wird. Jede Geschichte ist auch ein Stück von mir - auch wenn sie in elektronische Form gefasst ist. 

Mal zum Verständnis: wenn ich als Autorin ein E-Book verlose, muss ich das beim Verlag vorher kaufen. Ja, auch wir Autoren bekommen die E-Books nicht geschenkt. Somit habe ich als Schöpferin der Geschichte auch noch dafür bezahlt, dass Dutzende es illegal kostenlos downloaden können. Da stimmt doch was nicht!


Mit diesem illegalen E-Book-Handel verstoßen diese Leute nicht nur gegen Anstand und Moral, sondern auch gegen deutsche Gesetze! 
Als Gruppe in einen Buchladen/Dropbox gehen und sich gemeinsam Bücher in die Taschen zu stopfen/E-Books downloaden - ist Diebstahl und kann zur Anzeige gebracht werden. Und: das Internet ist längst nicht mehr so anonym, wie solche Leute meinen.

In dem jüngsten Fall haben diese Menschen Autoren bestohlen, zu denen sie sogar direkten und sehr freundschaftlichen Kontakt gepflegt haben. Das ist ein übler Vertrauensbruch, der das Verhältnis zwischen Lesergruppen und Autoren nachhaltig stören und sich vor allem auch negativ auf die ehrlichen Leser auswirken kann. Für mich persönlich heißt das z.B., dass ich mir zukünftig sehr genau überlege, ob und wo ich ein E-Book verlose und dann auch die Gewinner genauer unter die Lupe nehmen werde.

Ich finde das alles sehr traurig und bin wirklich froh, dass es zwischen diesen schwarzen Schafen viele ehrliche Leser gibt, die auch ein E-Book zu schätzen wissen. Eine Aktion auf Facebook hat das gezeigt, in der sich tausende zusammengetan und E-Books GEKAUFT haben, um (ihre Lieblings-) Autoren zu unterstützen und ein Zeichen zu setzen. Ich würde mir wünschen, dass das nicht nur ein vorübergehender Hype war, sondern auch auch in Zukunft fortgesetzt wird.

Eure Sandra 

Kommentare

  1. Huhu =)
    ich versteh das ganze auch nicht. Ich meine in einem Ebook steckt genauso viel Arbeit wie in einem Taschenbuch. Die Idee der Geschichte und alles was damit zusammenhängt bleibt ja gleich. Sehr schade für die Autoren, die sich so viel Mühe mitgemacht habe,
    Interessant finde ich, dass du als Autor, dafür bezahlen musst, dass du dein Ebook verlosen darfst. Aber ansonsten würdest du es wahrscheinlich genauso illegal vervielfältigen.
    Ich persönlich schaue gerne Mal bei Amazon rein, welche Ebooks es da aktuell bei den Amazon Top 100 kostenlos gibt. Da ist ja dem Autoren (hoffe ich zu mindestens) selbst überlassen, ob er sein Buch kostenlos einstellt. :)

    Liebe Grüße
    Anna

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Anna,
      vielen Dank für Deine Antwort. Ja, als Verlagsautorin bekomme ich zwar ein paar Freiexemplare, aber darüber hinaus muss ich auch alles kaufen, wenn auch vergünstigt. Die Verlage haben ja leider - und gerade wegen solcher illegalen Aktionen - nichts mehr zu verschenken.
      Und wie Du schon sagst, im Grunde gibt es überall legal kostenlose E-Books ;)
      Ich freue mich, dass Du zu den ehrlichen E-Book-Lesern gehörst.

      Deine Sandra

      Löschen
  2. Sehr aufschlussreich geschrieben. Dass ihr sogar für eure eigenen eBooks bezahlen müsst um diese zu verlosen hab ich z.B. nicht gewusst. Find ich schon recht unfair.

    Wenn dann aber noch welche die Bücher klauen! Das haut echt dem Fass den Boden aus!!! Wo ihr doch soviel Herzblut in eure Geschichten steckt.

    Ich hoffe, dass das endlich mal ein Ende hat und eure Bücher ehrlich erworben werden!!!!!!!

    *knuff*
    Bella

    http://bellas-life.de

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo liebe Bella,

      vielen Dank. Naja, ein Verlag ist ja auch "nur" ein Unternehmen.

      Ich schleße mich da Deinen Hoffnungen an, aber, wie sagte schon mein Nachtahn Dorian? "Wer hofft, rechnet im Grunde mit dem Gegenteil"
      Schwarze Schafe wird es wohl immer und überall geben, so traurig das auch ist.

      Liebe Grüße und danke fürs knuffen! :D
      Sandra

      Löschen
  3. Ich weiss zwar nicht, ob du ebenfalls Opfer geworden bist aber ich hoffe ganz fest, dass du nie über dein Buch als kostenlosen Download stolperst!! Ich finde das nämlich auch eine Schweinerei!!

    Liebe Grüsse

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Leider bin ich das bereits fünf Tage nach Veröffentlichung von Band 1, liebe Tinten Hexe. Bei dieser besagten facebook-/Dropbox-Aktion mochte ich gar nicht nachsehen bzw. nachfragen. Es ist auch so schon schlimm genug, weil es doch viele Kollegen nachweislich getroffen hat. Das tut auch mir weh.

      Liebe Grüße
      Sandra

      Löschen
  4. Ich begreife das nicht.Ich verstehe nicht was die Leute´, die sowas machen davon haben? Ich habe sogar das sogenannte kindle unlimited abgelehnt. Lieber gebe ich 5 Euro für ein Buch aus, statt das ich es irgendwann wieder zurück geben muss. Außerdem bin ich sowieso ein Print- Fanatiker, die kann ich mir wenigstens signieren lassen :-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Andrea, ich freue mich, dass Du so denkst und dass es auch noch viele Leser da draußen gibt, die das genau so sehen! Ich hoffe wirklich, dass wir durch Aufklärung diesen illegalen Machenschaften ein Ende setzen können, bis die Gesetze dagegen greifen.
      Danke, liebe Andrea :D

      Löschen
  5. Liebe Sandra, vielen Dank für deine ehrlichen Worte. Ich hoffe, dass sie E-.Book Piraten zum Nachdenken bringen. Wie du weißt, sind meine Bücher auch über diese Plattformen zu bekommen, aber inzwischen habe ich es aufgegeben, mich darüber aufzuregen, da es einzig und allein meinen Nerven geschadet hat. Traurig aber wahr. Ich bin jedem ehrlichen E-Book Käufer sehr sehr dankbar. Genau diese Leser zeigen uns, dass es Wert ist, unsere Arbeit fortzusetzen und für sie Bücher zu schreiben. Ich finde es auch super, dass du erwähnst, dass wir unsere eigenen TB und E-Books ebenfalls käuflich erwerben müssen. Mir wurde das oft nicht geglaubt, weshalb ich von einigen Lesern als "Geizhals" genannt wurde :-) Inzwischen stehe ich drüber. Ich teile deinen Bericht auf meiner FB Seite und wünsch uns, dass der E-Book Piraterie bald das Handwerk gelegt wird. Liebe Grüße Anna Loyelle

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Anna,
      vielen Dank für Deine lieben Worte und Wünsche. Mir geht es ähnlich. Als ich meine Bücher zum ersten Mal auf so einer Plattform gefunden habe, war ich so empört und traurig, dass ich nächtelang nicht schlafen konnte. Mittlerweile versuche ich auch, das nicht an mich heranzulassen, möchte die Leute aber doch immer mal wieder darauf aufmerksam machen, damit das nicht in Vergessenheit gerät.

      Was den Büchereinkauf angeht, erging es mir ähnlich. Viele reagierten überrascht, dass die Verlage uns die Bücher nicht schenken. Offenbar wird das Verlagswesen oder das Buchgeschäft im Allgemeinen nicht als Unternehmen bzw. Wirtschschaftszweig wahrgenommen. Dabei müssen ja auch die Verlage die Bücher bezahlen, denn die wenigsten haben ihre eigene Druckerei, wobei auch dann Kosten für Papier, Druckerfarbe und und und entstehen würden. Hier besteht noch sehr viel Aufklärungsbedarf, befürchte ich.
      Liebe Grüße
      Sandra

      Löschen
  6. Hallo liebe Sandra,

    ich verstehe deinen Ärger sehr gut. Mein E-Book war auch eine ganze Weile illegal verbreitet worden ... Naja, es ärgert mich - aber immerhin zeigt es mir auch das die Menschen es lesen wollen. Natürlich ist es nicht fair und beraubt uns der Möglichkeit etwas an dieser Kunst zu verdienen, auf der anderen Seite zeigt es, dass man doch beliebter ist als gedacht.

    Kopf hoch!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, liebe Justine, für Deine aufmunternden Worte. Immer das Positive sehen ;) Da kann ich dann ja nur hoffen, dass diese Diebe wenigstens eine Rezension schreiben, wenn ihnen meine Bücher schon nichts wert waren ;)

      Löschen
  7. Liebe Sandra,

    danke für deine offenen und ehrlichen Worte. Dein Beitrag hat mich echt berührt und ich hoffe, dass ihn auch die Leute lesen werden, die sich auf kosten Anderer bereichern und denen somit schaden.
    Ich finde es schade, denn manchmal kommt es mir so vor, als würde gar nichts unternommen werden oder sobald eine Plattform dicht ist entspringt die Nächste aus dem Nichts und es beginnt von vorne!
    Es tut mir im Herzen weh, was Dir und auch anderen Autoren widerfahren ist und hoffe sehr, dass dem Spuk endlich bald der Gar ausgemacht wird, denn mit der Leidenschaft und dem Herzblut das in euren Büchern steckt sollte wirklich nicht so umgegangen werden!

    Liebe Grüße
    Samy von Samys Lesestübchen

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Samy,

      da teile ich Deine Hoffnung, aber, um mal meinen Nachtahn Dorian zu zitieren "Wir wissen ja alle, wie das mit dem Hoffen läuft. Im Grunde rechnet man mit dem Gegenteil".

      Ich hab auch den Eindruck, dass keine effektiven Maßnahmen erfolgen. Oder die abschreckende Wirkung nicht groß genug ist. Schwarze Schafe wird es ja immer geben, aber der Fall, der um den Jahreswechsel herum aufgedeckt worden war, betraf eine riesige Gruppe von Lesern. Das ist echt übel und zeigt nur, wie gedankenlos manche Leute sind (ich unterstelle jetzt einfach mal, dass nicht alle gewissen- und skrupellos sind).
      Vielleicht können wir Autoren und ehrliche Leser/Blogger mit Aufklärung weitere Schäden oder zumindest verhindern, dass talentierte Autoren das Handtuch werfen, weil ihre E-Books nur noch geklaut werden und sie nichts mehr verdienen.

      Liebe Grüße
      Sandra

      Löschen
  8. Ja, Sandra, diese Erfahrung musste ich auch schon mit einigen meiner Bücher machen. Es tut verdammt weh, wenn man sieht, wie monatelange Arbeit und das Herzblut, das in unseren Büchern steckt, dermaßen mit Füßen getreten wird.
    Ob sich jemals schon mal jemand von denen darüber Gedanken gemacht hat, dass die Arbeit eines Autors auch Brotjob ist (die meisten Autoren können leider nur nebenbei schreiben, weil sie davon nicht (über)leben können.
    Ich bin immer wieder fassungslos und maßlos traurig.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Geht mir genau so, danke Rosita. Vielleicht können wir die Leute gemeinsam wachrütteln.

      Ich habe übrigens die neuesten Portale per Mail aufgefordert, meine Titel zu entfernen und darauf hingewiesen, dass sie das Urheberrecht verletzen und sich damit strafbar machen. Sie haben sie tatsächlich entfernt. Mal schauen, wie lange ;)

      Löschen

Kommentar veröffentlichen

Ihre Nachricht wird nach Überprüfung freigeschaltet.

Wenn Sie auf meinem Blog kommentieren, werden die von Ihnen eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu finden Sie in meiner Datenschutzerklärung (https://sandraflorean-autorin.blogspot.de/p/impressum.html) und in der Datenschutzerklärung von Google (https://policies.google.com/privacy?hl=de)

Sie sind nicht verpflichtet, Ihren vollen Realname anzugeben, sondern können auch anonym einen Kommentar hinterlassen!

Beliebte Posts aus diesem Blog

Autorentipp: Normseite einrichten

Über die mangelnde Sorgfalt bei Verlagseinsendungen hatte ich ja bereits im Rahmen meiner Autorentipps berichtet ( hier geht's zum Artikel ). Heute widme ich mich aus dem Anlass dem Einrichten der Normseite. Was ist eine Normseite? Frei nach Wikipedia: Die Normseite ist eine Hilfsgröße, damit im Vorwege der Gesamtumfang abgeschätzt werden kann.  Wie ihr wisst, ist eine Buchseite nicht gleich einer DIN A 4 Seite. Um dennoch in etwa abschätzen zu können, wie viele Buchseiten das fertige Buch nachher hat, hat man sich die Normseite ausgedacht.  Muss ich mich daran halten? JA! Auch wenn es "nur" um eine Ebook-Veröffentlichung geht? JA! Auch bei Anthologieausschreibungen und Schreibwettbewerben? JA! Generell gilt: die Vorgaben auf der Verlagsseite beachten - ohne Wenn und Aber! Wie richte ich die Normseite ein? Grundsätzlich gilt: (ca.) 30 Zeilen à 60 Anschläge. Da es jedoch mühsam ist, alles durchzuzählen, kann man in den meisten Schreibprogrammen das L

Schreibtipp: Plotten leicht gemacht

Sobald man sich als Schreiberling näher mit dem Schreiben beschäftigt, stößt man unweigerlich auf den Begriff "Plotten".  Was ist das eigentlich und wie mach ich das?   Den Fragen möchte ich bei meinen heutigen Schreibtipp "Plotten leicht gemacht" auf den Grund gehen. So sah mein erster geplanter Plot zum zweiten Teil meiner Mystery-Reihe "Die Seelenspringerin" aus Der Plot ist eine erste Zusammenfassung Deiner Geschichte mit allen Höhe- und Tiefpunkten. Manche gehen da ganz detailliert Kapitel für Kapitel vor, arbeiten vorgestellte Charaktere aus und pflegen viel Hintergrundwissen ein. Andere skizzieren stichpunktartig die größten Ereignisse und Highlights. Manche halten sich beim Schreiben strikt daran, andere brauchen ihren Freiraum. Vorteil ist unbestritten, dass man schon vor dem eigentlichen Schreiben Logikfehler und lose Enden erkennen und ausmerzen kann. Nachteil ist vermutlich die Ungeduld, denn Plotten kostet Zeit.  Kai Meyer erzä

8 Tipps, wie Du an Lesungen kommst

Ich hatte ja schon darüber berichtet, warum ich denke, jeder Autor sollte Lesungen geben, nun will ich euch erzählen, wie ich an Lesungen herankomme. Mit Sicherheit gibt es da viele verschiedene Herangehensweisen, ich kann hier natürlich nur von meiner Erfahrung berichten und von dem, was ich von anderen Autoren gehört habe. Als ich anfing, mir darüber Gedanken zu machen, wo ich in Form von Lesungen mehr Interessierte für meine Nachtahn-Reihe begeistern kann, habe ich den Buchhandel bewusst ausgelassen. Aus Gesprächen mit Kollegen wusste ich, dass es sehr schwer ist, als unbekannter Autor Lesungen in einer (großen) Buchhandlung zu bekommen. Ich habe es zwar jeder Buchhandlung, in der ich mein Buch persönlich vorgestellt habe, angeboten, wahrgenommen hat dieses Angebot jedoch nur eine: die Almut Schmidt Buchhandlung in Kiel-Friedrichsort, wo ich am 16. Juli ab 19 Uhr eine Lesung gehalten habe.  Eines noch vorweg: Natürlich sollte jeder Autor für seine Arbeit (und das ist