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Buchtipp: "Königszorn" von Mandy Gleeson

Meinem heutigen Buchtipp widme ich der aktuellen Neuerscheinung aus dem Talawah Verlag: "Königszorn". Mandy Gleeson hat hier eine ganz wundervolle Welt geschaffen, die obwohl High Fantasy mal kein mittelalterliches Setting hat. Mit tollen Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein können, und viel Fantasy. Ich hab der Debütantin mal auf den Zahn gefühlt:




Buchtitel
„Königszorn – Das Hohelied der Magier 1“
Genre/Zielgruppe
Das Genre ist High Fantasy – also eine fiktive (von mir erdachte) Welt als Schauplatz und eine epische, von Magie geprägte Geschichte. Die Zielgruppe: „Königszorn“ ist genau das Richtige für alle LeserInnen, die in eine fantastische, detailreiche Welt abtauchen möchten. Die Schlachten und persönlichen Dramen der Helden & Schurken sind für erwachsene Leser geschrieben.

Worum geht es in „Königszorn“?
In „Königszorn“ geht es um Heldentaten und Tragik, um Liebe und Rache, um Krieg, Herrscher und Verrat.
Die Welt Elyrien gerät aus den Fugen, als die Magie ein eigenes Bewusstsein entwickelt, sich als „sich selbst“ wahrnimmt und feststellt, dass ihre Gaben missbraucht und unterdrückt werden. Es ist der Beginn eines epischen, alle Facetten der Welt der Lebenden und der Toten berührenden Ereignisses.
Die Personifizierung der Magie – Aamir – zieht alle Register, um Streitkräfte für einen Befreiungsschlag gegen die Welt der Sterblichen zu führen.
Diese sind mit ihren eigenen Problemen und Machtspielen sehr beschäftigt. Der tückische Dunkelelf Sszirahc ist der Einzige, der die sich im Geheimen zusammenbrauende Bedrohung für Elyrien erkennt. Doch um zu verhindern, dass das Grauen seinen Lauf nimmt, muss auch er Verbündete finden – kein leichtes Unterfangen, wenn man bedenkt, dass er seit Jahrhunderten von der Inquisition gejagt wird und er so viele Feinde hat, dass er seinem eigenen Schatten nicht trauen kann!

Die Völker, Orte und Charaktere sind ja sehr vielseitig. Wie kam Dir die Idee dazu?
Die Idee kamen mit der Zeit. Ich entwickle immer zuerst Persönlichkeiten. Sobald Name und Gesicht feststehen, überlege ich mir, woher dieser Mensch (oder Elf, oder...) herkommt, was ihn antreibt, welchen Beruf er ausübt und so weiter. Ein facettenreiches Wesen entsteht, das eine stimmige Umgebung verlangt, die sich immer feiner verästelt, bis ich irgendwann bestimme, welcher der Lieblingsteppich des nunmerunischen Königs ist.

Mein persönlicher Favorit ist ja Sszirahc, der Bösewicht. Was hat Dich zu der Figur inspiriert?
Das ist eine gute Frage! Ich wollte eine Figur erschaffen, die überall ihre Finger im Spiel hat und die polarisiert. Jemand, der so diffus in seinem Charakter ist, dass man nicht mehr weiß, ob man ihn nun hassen oder lieben soll oder beides gleichzeitig.

Wer ist Dein Liebling und warum?
Von den Hauptcharakteren liegt mein Herz vor allem in Astor Duor, dem Anführer der Gruppe. Ich mag es, wie kleinkariert und empfindlich er ist und gleichzeitig so gewieft und tapfer. Er hat an allem etwas zu mäkeln, nimmt sich selbst dabei aber härter in die Kritik als den Rest der Welt.
Ansonsten habe ich eine große Sympathie für Ar'Benhjan Xon Arve, den jungen König Andernachts. Im Laufe der Geschichte (vor allem in den beiden Folgebänden) werden die LeserInnen bemerken, was er für eine enorme Entwicklung mitmacht. Ich möchte jetzt aber auch noch nicht zu viel verraten. :)

Im Netz habe ich schon einige ganz wundervolle Illustrationen gesehen. Wer hat sie angefertigt und spiegeln sie die Figuren genau so wieder, wie Du sie Dir vorgestellt hast? Wie habt ihr das geschafft? Das hat doch sicherlich viele, viele Absprachen benötigt. Oder hattest Du selbst schon eigene Skizzen als Grundlagen angefertigt? 
Die Illustrationen stammen alle von Ulrike Kleinert, auch bekannt unter dem Namen dreamaddiction. Ich habe sie vor vielen Jahren bei einer Messe kennengelernt. Wir kamen ins Gespräch und beschlossen, so eine Art Weltenausbau vorzunehmen, also dass sie mir nach und nach immer neue Illustrationen für Elyrien zaubert. Dabei richtete sie sich nach meinen Beschreibungen und ich finde, die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Nun sind bestimmt schon alle neugierig. Hast Du eine Lieblingsstelle?
Es ist schwierig, nur eine Stelle zu benennen. Aber ich denke diese hier spricht für sich: 
Ein Wispern in seinem Rücken ließ ihn herumfahren, doch er sah nichts als Felsen und Stille. Irgendwo in einem Seitengang plätscherte ein Trop­fen Wasser. Er drehte sich wieder um und da spürte er plötzlich ein Krib­beln überall auf der Haut. Er war nicht mehr allein.

Gut zwölf Schritt über ihm schälten sich leuchtend purpurne Schlangenaugen von der Größe eines menschlichen Kopfes aus der Dunkelheit. Nichts anderes konnte der Magier von dem Schattendrachen erkennen, auch wenn er selbstverständlich wusste, dass sich auch der restliche Kopf und Körper dort befinden mussten. Allenfalls war eine verschwommene Bewegung zu erkennen, dort, wo er eigentlich gewaltige Flügel, Krallen und Schuppen hätte sehen müssen.

»Wie ich sehe, bringt Sszirahc mir im letztmöglichen Moment doch noch, was mir zusteht.«
Die Augen veränderten ihren Winkel und kamen herab. Der Magier konnte bereits den unsichtbaren, kalten Atem auf seiner Haut fühlen, als sich der Drache näherte, um das Kind zu betrachten.
Erst beim zweiten Versuch zu antworten, kamen hörbare Worte aus sei­ner Kehle. »Nicht dass der magische Schwur, der dies besiegelt hat, mir eine andere Wahl gelassen hätte, Hzztnhar.«
»Fühlst du dich etwa unangemessen behandelt, Magier? Du hast dem Vertrag ebenso zugestimmt wie ich, niemand hat dich gezwungen, diesen Handel einzugehen. Du durftest dir etwas aus meinem Besitz wählen, und als Gegenleistung überlässt du mir dein erstgeborenes Kind.«
Sszirahc schürzte die Lippen hinter seinem Schleier. »Ich kann mich sehr wohl an unsere Abmachung erinnern, Hzztnhar. Im Gegensatz zu vielen anderen bin ich in der Lage, mir den Inhalt einer Abmachung über ein paar Jahre hinweg zu merken.«
»Was dich natürlich über die Nichtswürdigkeit deiner niederen Existenz hinweghebt«, spottete der Drache, und Sszirahc blieb nichts anderes übrig, als es hinzunehmen.

Magst Du uns ein bisschen mehr über Dich persönlich erzählen? Was machst Du neben dem Schreiben? Was sind Deine Hobbys? Was treibt Dich an? Was kannst Du überhaupt nicht leiden? Womit kann man Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern?
Ich arbeite halbtags in der Verwaltung und verbringe sehr viel Zeit mit meinen beiden Söhnen und meinem Partner. Außer dem Schreiben, schaue ich gerne gute Filme (ich mag z.B. Marvel sehr), höre düstere Musik (Gothic, NDH, Black Metal) und mache Rollenspiel und Cosplay (ich habe ein liebevoll zusammengestelltes Kostüm von General Hux – Star Wars).
Was ich nicht mag, sind laute, überlaufene Veranstaltungen. Zum Lächeln bringen mich vor allem meine Lieben, immer wieder. Und natürlich philosophiere ich furchtbar gerne über fiktive Welten, nicht nur Elyrien, sondern zum Beispiel auch Aventurien oder Mittelerde.

Mal ganz ehrlich: Hast Du eine Macke?
Hat die nicht jeder? Zwinker
Ach, ich habe wohl sogar so einige. So tue ich mich damit schwer, einmal gefasste Pläne und Strukturen zu verändern. Und ich bekomme eine Krise, wenn Kassierer nach dem Scannen meine Joghurts mit dem Deckel nach unten auf das Band stellen. Oje... ;)

Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was würdest Du Dir wünschen?
Abgesehen von mehr Stille und Frieden um mich herum, würde ich mir wünschen zum Schreiben noch mehr freie Zeit zu haben.

Wie wird es mit Dir weitergehen? Was kann man noch von Dir lesen oder was wird man demnächst von Dir lesen können?
Ich habe noch eine 364-seitige Star Wars Fanfiction mit dem Namen „Der rote Lord“ herausgebracht. Mein zuletzt fertiggestelltes Buchprojekt ist eine Dystopie mit den thematischen Schwerpunkten Horror, Erotik und Mystizismus mit dem Titel DEUS EX ANIMA.
Zur Zeit arbeite ich an einer Urban Fantasy Geschichte, in der 8 Jugendliche in einem „Täter-Opfer-Programm“ unterkommen. Keiner von ihnen weiß, was die anderen hierher gebracht hat. Ihre Resozialisierung wird als Experiment aufgezogen. Und mittendrin erlebt die Welt eine ziemlich große Überraschung, die das gesellschaftliche Leben komplett verändert.

Autorenseite, Blog, Facebook, Amazon, Lovelybooks o.ä.
Auf Facebook bin ich auf meiner Autorenseite Mandy Gleeson zu finden. Dort gibt es immer wieder neue Informationen zu meinen Schreibprojekten und zwischendurch auch Poesie.

Ganz herzlichen Dank für das Interview, liebe Mandy. "Königszorn" ist überall im Buchhandel erhältlich oder auch direkt beim Talawah Verlag
Reinlesen könnt ihr auf amazon (Amazon-Partnerlink)

Ich kann euch sagen: es lohnt sich!

Fotos: Talawah Verlag, Mandy Gleeson

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