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Buchtipp: Asuka Lioness "Nemesis"

Heute habe ich Asuka Lioness zu Besuch. Eine extrem vielseitige Frau, die viel zu berichten hat. Nicht nur in ihrem Roman "Nemesis", der übrigens eine für mich absolut neue und interessante Welt beschreibt: die der Computerspiele. Denn in "Nemesis" ist Realität nicht gleich Realität und Spiel nicht immer Spiel:




Buchtitel
Nemesis: Hüterin des Feuers

Genre/Zielgruppe
Romantasy, 16-40 Jahre würde ich mal schätzen :)

Dein Klappentext klingt total spannend. Erzähl doch noch ein bisschen mehr dazu – gerade für die, die wie ich keinen blassen Schimmer von Computerspielen haben.
Ich selbst bin eine leidenschaftliche Zockerin. Mich hat schon immer der Gedanke fasziniert, auch Teil eines Spiels zu werden (ja, auch vor Sword Art Online!). Die heutige Technik entwickelt sich ja mehr und mehr in diese Richtung und ich glaube, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir wirklich in eine Spielwelt eintauchen können.
Genau das tut Evelyn, die Protagonistin meines Buches, die sich in Gamer-Kreisen den Alias Nemesis ausgesucht hat. Sie ist die einzige Frau unter den Top-Gamern und hat sich als Dritte auf der Weltrangliste die Möglichkeit erspielt, eine neue Technologie zu testen.
Die Leser, die keine Ahnung von Computern oder Computerspielen haben, müssen jedoch keine Angst haben! Nur ganz am Anfang kommen ein paar Begriffe vor, die aber genau erklärt werden.

Wie genau muss ich mir das vorstellen mit der Computer-Spiele-Welt vs Realität?
Das ist das Schwierige und genau damit bekommt auch die Protagonistin ihre Probleme. Anfangs ist sie davon überzeugt, in einer Spielwelt festzuhängen, in der nichts real ist. Als sie jedoch Schmerzen verspürt, bluten kann und sich Hals über Kopf in eine Spielfigur verliebt, die eigentlich nur aus Nullen und Einsen bestehen dürfte, beginnt sie am Konzept zu zweifeln. Nachdem sie zur Hüterin des Feuers ernannt wurde, obwohl sie das gar nicht will, verliert sie vollends den Blick dafür, was Realität und was Spiel sein könnte.

Hast Du eine Lieblingsstelle?
Meine persönliche Lieblingsszene ist die Stall-Szene. Und nein, da passiert nichts Unanständiges ;) Ich liebe die Dynamik dieser Szene, in der die beiden Protagonisten sich all den aufgestauten Frust von der Seele reden – und sich gegenseitig ein paar unschöne Dinge an den Kopf werfen. Da die aber ziemlich weit hinten im Buch vorkommt, würde sie zu viel spoilern.
Deshalb wähle ich eine Szene vom Anfang des Buches, als Evelyn gerade in die Spielwelt kommt und flugs Lucian über den Weg läuft. Evelyn muss sich vor den Menschen in dieser Welt verstecken und Lucian bringt sie zum Tempel der Göttin Gaia, wo sie vielleicht jemanden finden könnte, der ihr Problem versteht.
Der Aufstieg ist beschwerlich und das ist noch weit untertrieben. Nicht enden wollende Treppen und Stufen, Stufen, Stufen. Wer kommt eigentlich auf die bescheuerte Idee, solche Tempel immer auf Hügeln zu bauen und anschließend keinen Lift zu montieren? Den Kerl sollte man gleich erschießen!
Als ich endlich auf dem Hügel, der eigentlich eher Ähnlichkeit mit dem Mount Everest hat, ankomme, breche ich augenblicklich zusammen. Meine Beine und vor allem meine Knie fühlen sich an wie Pudding und weigern sich, mich auch nur noch eine Sekunde länger zu tragen.Keuchend schnappe ich nach viel zu viel Luft, die meine Lungen gar nicht verarbeiten kann, und mir wird kotzübel.»Alles in Ordnung?«, fragt Lucian und beugt sich ein Stück zu mir hinunter.Ich muss schrecklich aussehen. Garantiert hat mein Gesicht die Farbe eines Schweinchens mit Sonnenbrand und wahre Schweißsturzbäche fließen mir an den Schläfen und dem Rücken hinunter.Und was ist mit ihm? Nichts! Nicht einmal eine mickrige Schweißperle ist auf seiner Stirn zu sehen! Wie unfair ist denn das, bitte?
Ich wische mir mit dem Handrücken über das Gesicht und versuche aufzustehen, falle jedoch sofort wieder auf die Knie, weil meine Muskeln zittern und sich anschließend verkrampfen. Ich muss einen jämmerlichen Anblick bieten und am liebsten würde ich mich hier auf der Stelle hinlegen und nie wieder aufstehen. Der gepflasterte Boden unter mir sieht richtig gemütlich aus …»Lass mich einfach hier liegen«, nuschle ich, weil mir selbst das Sprechen schwer fällt. »Fällt gar nicht auf … Irgendwann ergebe ich ein Muster, wenn man mich festgetreten hat … «Lucian steht neben mir, als wäre er diese mörderische Strecke nicht selbst gelaufen, sondern geflogen. Frisch und munter sieht er stirnrunzelnd zu, wie ich meine erhitzten Wangen an den Pflastersteinen abkühle und dabei unverständliches Zeug brabble.»Du musst aufstehen, Evelyn.«Wow, das erste Mal, dass er meinen Namen benutzt! Und er klingt so gut aus seinem Mund. Irgendwie besonders, fremdländisch. Ich hätte nichts dagegen, wenn er den ganzen Tag nur meinen Namen murmeln würde. Wäre das nicht wundervoll?Was hat er noch gesagt? Aufstehen? Nein, wohl eher nicht.»Evelyn, bitte …«Etwas bohrt sich in den steinernen Boden, direkt vor meiner Nase, und ich springe kreischend hoch, lande aber rücklings wieder auf dem Hintern. Was war das? Ein Pfeil? Schießt man auf uns?Doch da steckt kein Pfeil im Boden. Es ist weiß und rechteckig. Ich lehne mich ein Stück vor, um es näher zu betrachten.

Magst Du uns ein bisschen mehr über Dich persönlich erzählen? Was machst Du neben dem Schreiben? Was sind Deine Hobbys? Was treibt Dich an? Was kannst Du überhaupt nicht leiden? Womit kann man Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern?
Ich bin, wie bereits erwähnt, begeisterte Zockerin, spiele seit über elf Jahren aktiv World of Warcraft und zwischendurch immer mal Konsolenspiele wie Final Fantasy, Tales of oder The Legend of Zelda. Ich zeichne sehr gerne und lese natürlich viel. Außerdem bin ich täglich draußen mit meinen drei Hunden unterwegs.
Beim Schreiben brauche ich immer Musik. Meine Playlist ist bunt gemischt von Game Soundtracks über Anime Openings über Cover über Disney-Lieder bis hin zu aktuellen Chart-Hits. Ich habe keinen einseitigen Musikgeschmack, sondern das Lied an sich muss mich berühren und zu der jeweiligen Szene passen, an der ich gerade arbeite.
Ach, es gibt vieles, was ich nicht leider kann, und es würde den Rahmen sprengen, jetzt hier alles aufzählen zu wollen :)
Ich mag keine Schokolade, aber bestechen kann man mich mit Gummibären oder Salzstangen. Am ehesten schaffen es meine Hunde, mich zum Lächeln zu bringen. Oder eine nette Rezension :D

Ich habe gelesen, dass Du einen Shop für Hundezubehör betreibst. Interessante Zusammenstellung. Wie kam es dazu?
Den Shop gibt es schon seit über 4 Jahren, er war also lange vor dem Schreiben da. Entstanden ist er aus der Not heraus: Wir wollten für unsere englische Bulldogge Sammy ein Halsband kaufen. Entweder waren sie zu schmal, sodass sie unter den Halsfalten verschwanden, oder es waren Lederhalsbänder, die weit über 70 Euro gekostet haben. Irgendwann kam dann die Idee, ein Halsband selbst zu nähen. Nach vielen Versuchen, Rückschlägen und Verarbeitung von minderwertigem Material gehören wir seit einiger Zeit – und das sage ich mit Stolz! - zu den fünf bekanntesten Hundezubehör-Herstellern Deutschlands.

Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was würdest Du Dir wünschen?
Mehr Zeit :)

Wie bist Du zum Drachenmond Verlag gekommen?
Da gibt es keine große Geschichte. Ich habe ein Buch geschrieben und das Manuskript zum Verlag geschickt. Es wurde geprüft und ich habe eine positive Rückmeldung bekommen. End of story :D

Wie wird es mit Dir weitergehen? Was kann man noch von Dir lesen oder was wird man demnächst von Dir lesen können?
Am 01.08.2016 ist meine erste Kurzgeschichte erschienen, die ich als Selfpublisher herausgebracht habe. Es war eine tolle Erfahrung, selbst alles in der Hand zu haben, aber v.a. der Buchsatz hat mich mindestens fünf Jahre meiner Lebenszeit gekostet :D (Und wahrscheinlich die ersten grauen Haare …)
Momentan arbeite ich gerade an einem größeren Projekt, wovon etwa die Hälfte fertig ist. Es handelt sich wieder um Romantasy.

Hier der (vorläufige!) Klappentext:
Für die junge Archäologie-Absolventin Emma zählt nach der Trennung von ihrem Ex nur eins: die finanzielle Unabhängig. Von der ist sie durch die Praktikantenjobs, die ihr Chef ihr ständig aufbrummt, jedoch meilenweit entfernt.
Während einer Expedition auf einer isländischen Vorinsel wird sie von ihrem Team getrennt und trifft auf den jungen Mann Wulf, dessen Erscheinung alles andere als menschlich ist und sie sofort fasziniert. Emma wittert ihre Chance mit Wulf eine sensationelle Entdeckung gemacht zu haben, die ihr die Türen zur Welt der reichen Wissenschaftler öffnen wird. Doch auf die Gefühle, die der mysteriöse Fremde in ihr hervorruft, ist sie nicht vorbereitet …

Hast Du Tipps an all die neuen und noch nicht so bekannten Autoren da draußen?
Es gibt nur einen einzigen Tipp: Dranbleiben! Auch ich habe einige Absagen von Verlagen bekommen. Ich hadere ständig damit, ob es doch nicht alles Blödsinn ist, was ich da zusammentippsel. Aber es gibt nur einen Weg: weitermachen! Egal wie schwer es ist, egal welche Steine einem in den Weg gelegt werden. Ein Buch zu schreiben passiert nicht über Nacht und niemand behauptet, dass es einfach ist. Es wird immer jemanden geben, dem das, was man da geschaffen hat, nicht gefällt. Ein anderer ist neidisch auf das, was man erreicht hat und tut deswegen vielleicht Dinge, die einen zurückwerfen. Da muss man drüberstehen. Es hat mich einige Zeit gekostet, bis ich so etwas mit einem müden Lächeln abtun kann. Es ist nicht immer einfach, aber ich liebe das, was ich tue.

Autorenseite, Blog, Facebook, Amazon, Lovelybooks o.ä.
http://amzn.to/2aIbNiO

Besser könnte ich es gar nicht formulieren. Vielen Dank, liebe Asuka, für die schönen Einblicke in Dein Leben und Schaffen. Ich wünsche Dir noch ganz viel Erfolg - sowohl mit dem Schreiben als auch mit Deinem Shop!

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